Ich erinnere mich noch gut an meine erste Gartenreise vor 28 Jahren. Damals war die Welt noch eine andere. Um 6.00 Uhr schlich ich mich mit dem Kameramann aufs Gelände und wir filmten in aller Ruhe. Heute ist die Show hermetisch abgeriegelt, Taschen werden kontrolliert und die Lizenzen fürs filmen sind extrem teuer geworden.
Chelsea ist und bleibt die Mutter der Gartenshows
Dennoch: Chelsea ist und bleibt die Mutter der Gartenshows. Auch wenn offenbar das Geld fehlt und bei weitem nicht mehr so viele Gärten zu sehen sind wie früher. Aber das Gebotene schlägt alles.
Drei Wochen lang werden die Gärten errichtet um dann eine Medaille zu erringen und für fünf Tage die 160.000 Besucher zu begeistern. Der Zustrom ist offenbar ungebrochen, denn die Eintrittskarten kosten mittlerweile bis zu 130 € und mehr. Aber die königliche Gartenbaugesellschaft erkennt die neuen Zeiten. Viele Firmen verzichten mittlerweile auf einen (der sehr teuren) Verkaufsstände und verkaufen online. So war es gar keine große Überraschung, dass diesmal auch der Internet-Gigant Facebook in der realen Gartenwelt auftauchte.
Garteln nach wie vor das Livestyle-Thema
Eines ist nach der Show 2019 klar: Garteln ist nach wie vor das Livestyle-Thema. Das war es vor 28 Jahren nicht. Damals trafen sich wirklich nur die Freaks und die Initiatoren machten sich Sorgen um den Fortbestand. Aber Dank genialer Medien-Kooperationen und einer geschickten Platzierung von Promis, wie in diesem Jahr der „Kate-Garten“, ist das Interesse nun ungebrochen. Aus dem In- und Ausland. Mit und ohne Brexit – das Thema nervt hier eigentlich alle nur noch.