Bienen- und Schmetterlingsschutz beginnt nicht beim Nachbarn, sondern direkt vor der Haustüre im eigenen Garten oder am eigenen Balkon. Damit das grüne Paradies auch für die geflügelten Helfer eine Wohlfühloase wird, heißt es einige grundlegende Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen zu beachten:
- Kein Gift
Wichtigste Maßnahme um Gärten insektenfreundlich zu gestalten ist der Verzicht auf jegliche chemische Insekten-, Pilz- und Unkrautvernichtungsmittel. Auch auf Kunstdünger verzichten, nur dann wird der Garten zum Naturparadies.
- Mehr Natur
Nicht die asphaltierte Garagenzufahrt und die perfekt geschnittene Thujenhecke sind ein Stück Natur, sondern der gepflasterte oder geschotterte Weg, die Wildsträucherhecke, die Blumenwiese, ein Totholzhaufen, eine Steinmauer oder ein kleiner Teich. Dort sind keine Verstecke für die „bösen“ Tiere, sondern die Gegner all unserer Schädlinge finden dort Unterschlupf!
- Etwas Unordnung
Für viele kaum zu verstehen, aber Laub, das unter den Sträuchern liegen bleibt, Äste die unter den Bäumen nicht weggeräumt werden und kleine Steinhaufen, die am Rand eines Weges sind die besten Verstecke für Marienkäfer, Raupen und Wildbienen.
- Große Vielfalt
Nicht die perfekte (englische) Rasenfläche (die an einer Stelle ganz schön sein mag) ist das Ziel, sondern die bunte Kräuterwiese. Nicht die Buchskugel Einöde (der Zünsler räumt da gerade auf!) macht den Garten zum Erlebnis, sondern die Vielfalt an Gehölzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und uns und die Insekten erfreuen.
- Unkraut zulassen
Nicht jedes Unkraut ist unwillkommen! Brennnessel zum Beispiel sind die Futterpflanze für viele Raupen, Gierschblüten eine Oase für Insekten und das Scharbockskraut, das jetzt im Frühjahr überall mit seinen gelben Blüten den Boden bedeckt, liefert Nektar in Hülle und Fülle.
Und diese zehn Pflanzen sollten in keinem Garten fehlen:
Die Liste der Insekten- und Bienenfutterpflanzen ist endlos. Doch der erste Schritt ist der wichtigste, dann kommt die Lust auf mehr auf. Wichtig ist, dass das ganze Gartenjahr über etwas blüht!
1. Winterling
Neben Schneeglöckchen, Leberblümchen und Anemonen die wichtigste Pollen-Tankstelle. Lässt sich im Herbst oder Frühjahr pflanzen und sät sich bereitwillig aus.
2. Duftheckenkirsche
Der absolute Liebling der Bienen und für uns eine Duftoase, die im Umkreis von mehreren Metern ihren süßliche Frühlingsduft verströmt ist dieses Gehölz mit dem botanischen Namen „Lonicera x purpusii“. Ein Muss für jeden Garten!
3. Lenzrosen
Ob heimische Schneerose (in weiß) oder die große Vielfalt der orientalischen Lenzrosen (rosa, weiß, etc.) – bei allen, bei denen man die Staubgefäße sieht, sind sie ein Bienen-Rasthaus.
4. Weiden
Kätzchen gehören zum ersten Bienenfutter, daher unbedingt im Garten setzen und sofort nach der Blüte schneiden – dann gibt’s auf den neuen Ästen im nächsten Frühjahr Kätzchen.
5. Wildrosen
Offene Rosenblüten – ob Wildrose, historische Rosen, Bodendecker- oder Kletterrosen – sie alle sind voller Pollen und Nektar.
6. Sommerflieder
Manchmal invasiv, aber für Schmetterlinge und Bienen eine geniale Oase. Im Sommer der Blickpunkt im Garten. Gibt es in allen Wuchsformen – vom Balkon-Bonsai bis zum Park-Riesen.
7. Schmuckkörbchen
Bequemer und treuer Begleiter, denn sie säen sich oft bereitwillig aus. Leicht aus Samen zu ziehen und in fast jeder Farbe zu bekommen.
8. Bienenfreund
Eine der sogenannten Gründüngungspflanzen, die auf brachliegenden Flächen als Bodenkur ausgesät werden sollte. Herrliche Blütenteppiche in denen es nur so summt.
9. Lavendel
Ein wenig Traum von Frankreich kommt auf, wenn ganze Beete mit den blauen, rosa oder weißen Blüten blühen. Duft und Schönheit sind hier vereint – auch für die Insekten.
10. Bienenbaum
Noch nicht so bekannt, aber in Gärten mit ein wenig Platz ist der Bienenbaum („Euodia hupehensis“) wird auch als Tausendblütenbaum bezeichnet und blüht von Juni bis September. Gilt als die beste Bienenweide – drei Blüten und der Nektarhunger der Biene ist gestillt!