Die Vielfalt an Obst ist gerade in den frühen Wintertagen besonders groß. In den Gemüseregalen finden sich nun viele tropische Früchte. Wenn es aus ökologischer Sicht auch nicht unbedingt sinnvoll ist, nach Avocado & Co zu greifen, experimentieren mit diesen Früchten lohnt sich. Hier einige Tipps:
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Avocado
Der Kern, der von dem saftigen Fruchtfleisch umschlossen ist, lässt sich ganz leicht zu einem stattlichen Blumenstock ziehen. Man reinigt den Kern, legt ihn für einige Tage in Wasser und pflanzt dann sofort in eine sandige, durchlässige Blumentopferde. Die Pflanze wächst kräftig – wenn sie genug Licht, Wärme und vor allem auch Dünger bekommt. Ab und zu einkürzen, damit sie sich verzweigt. Früchte wird es allerdings nicht geben – da fehlt die tropische Sonne.
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Ananas
Der grüne Blattschopf der Früchte ist der Ausgangspunkt für eine neue Pflanze. Knapp unter dem ersten Blatt wird mit einem scharfen Schnitt das Fruchtfleisch abgeschnitten, dann werden einige Blätter entfernt und die Schnittstelle muss einige Stunden abtrocknen.
Wer noch eine Grillkohle hat, der sollte ein Stück mit einem Hammer zerbröseln und mit dem Staub die Schnittstelle einreiben, dann wird in leicht feuchte, sehr sandige Erde gesetzt (nur leicht in die Erde drücken und mit Holzstäbchen fixieren). Am besten die Ananas gleich mit einem großen Plastiksackerl abdecken, so bleibt die Luft „gespannt“, also feucht. Ganz warm aufstellen.
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Litschis
Das Fruchtfleisch der Litschis ist eine Köstlichkeit, zurück bleiben dann glänzend braune Kerne, die unter tropischen Bedingungen auch ganz gut keimen. Dann allerdings wird es meist schwierig, wenn die Kultur nicht am idealen Platz steht: hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen jenseits von 23 Grad sind notwendig, damit die Litschi einige Monate überlebt.
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Mangos
Ganz ähnlich wie bei den Litschis sind die Ansprüche bei den Mangos. Hier ist es besonders wichtig, dass der große, flache Kern möglichst exakt vom Fruchtfleisch gesäubert wird, damit es bei der Kultur im Topf zu keiner Fäulnis kommt. Dann in frische Aussaaterde setzen und auf dem Heizkörper zum Keimen bringen. Hell und sehr warm aufstellen, dann wächst die Pflanze.
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Kaffee
Die Bohnen, die als das Genussmittel gelten, lassen sich problemlos ziehen. Freilich nur mit frischen, ungerösteten Bohnen. Oft werden die Kaffeepflanzen als kleines Mitbringsel in Kaffeetassen in den Gärtnereien angeboten. Sofort in Töpfe setzen. Warm aufstellen und immer wieder übersprühen. Bei vielen Gartenfreunden haben die Pflanzen im Wintergarten sogar die kirschenähnlichen Früchte angesetzt.
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Tee
Camelia sinensis ist die Teepflanze, die in den höheren Lagen vieler tropischer Inseln kultiviert werden. Nur die obersten 2-3 Blätter werden geerntet, getrocknet, fermentiert und ergeben dann das köstliche Heißgetränk. Die Pflanze ist wie die blühende Kamelie zu ziehen: kühl, hell mit Regenwasser gegossen und dann gibt es sogar die kleinen weißen, leicht duftenden Blüten.
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Vanille
Es ist eine auf Baumstämme kletternde Orchidee, die die Schoten ansetzt, aus denen nach einer langwierigen Fermentierung die köstliche Vanille gewonnen wird. Man kann sie nicht aus Samen ziehen, doch in manchen Gärtnereien findet man die Pflanzen nun. Früchte wird es kaum geben – nur Kolibiris können diese Blüten befruchten – oder die geübte Hand eines Vanillezüchters.
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Kakao
Der Baum der Tropen ist im Zimmer kaum zu ziehen, aber er ist oft in den Tropenhäusern der Botanischen Gärten zu finden. Hohe Luftfeuchtigkeit und 30 Grad sind die wichtigsten Zutaten, damit sich direkt am Stamm die Blüten und später die großen Früchte bilden.