1. Was brauche ich um einen Garten anzulegen, ohne einen Quadratmeter (Erd)boden zu besitzen?
Im Prinzip nichts anderes als Ideen, ein wenig Muskelkraft und Ausdauer. Denn eines ist klar – ohne Erde geht es nicht. Und die muss irgendwie in den xten Stock. Nehmen sie Bioerde und Organischen Dünger. Damit kommt Leben in luftige Höhe.
2. Welche Pflanzgefäße sollte man wählen?
Da ist der Ideenreichtum nicht zu bremsen: Eine alte Badewanne, die ausgetauscht werden musste, kommt nicht zum Sperrmüll, sondern als besonderes Hochbeet auf die Loggia.
Töpfe aus Plastik, Wannen aus Kunststoff oder Terrakotta sind das eine. Holzkisten oder Plastikboxen, wie sie zum Transport in Firmen verwendet werden, das andere. Jeder findet in der Umgebung allerlei Nützliches für diesen Garten ohne Garten.
3. Noch eine Frage, die man sich unbedingt stellen sollte: wie schwer ist der Garten in luftiger Höhe?
Erde, vor allem, wenn sie nass ist, wird extrem schwer. Daher vorweg die Statik prüfen (lassen). Und: als letztes Problem: woher das Gießwasser nehmen ohne die Anrainer und Unterlieger jeden Abend zu ertränken… Streit sollte von vorneherein ausgeschlossen sein – denn das Paradies gibt’s nur, wenn Friede herrscht.
4. Welches Gemüse wächst am besten?
Wer an Balkongärtnern denkt, der wird wohl in erster Linie an Geranie & Co denken. Auch das ist schön, doch mehr begeistert mich ein Selbstversorgergarten in luftiger Höhe. Tomaten gehören sicherlich zu den köstlichsten Naschfrüchten am Balkon. Hier sollte man weniger auf die großen Fleischtomaten setzen, lieber auf Cocktail- oder Kirschparadeiser. Sie liefern mehr und süßere Früchte. Mini-Gurken („Smiley-Gurke“) wachsen perfekt in Ampeln.
5. Welche Kräuter wachsen gut?
Schnittlauch, Petersilie und Basilikum – ein Muss! Beide immer gleich ausgiebig mit Hornspänen versorgen, denn die benötigen „Futter“. Interessant im Geschmack: der Salbei, gemeinsam mit Rosmarin und Oregano in einem Kisterl in dem neben der Bioerde auch noch ein wenig Sand oder Tongranulat eingearbeitet wurde, gedeihen diese Kräuter hervorragend.
6. Sichtschutz einmal genussvoll!
Stangenbohnen sind da die Favoriten. Sie kommen erst Ende Mai als wärmeliebendes Kind in die Erde. Mein Liebling ist „Blauhilde“. Sie erobert rasch Bambusstäbe oder Gitter, hat schönes Laub und interessante Blüten. Die Schoten sind blau. Färben sich aber so bald sie ins heiße Wasser kommen grün.
7. Beerenträume – am Balkon?
Erdbeeren lassen sich problemlos auch in Töpfen ziehen. Es ist wie im Schlaraffenland: Hängeerdbeeren in Ampeln gesetzt, lassen einem die Früchte direkt in den Mund wachsen. Nicht fehlen dürfen im Topfgarten die Himbeeren. Besonders empfehlenswert ist die Herbsthimbeere („Autumn Bliss“). Und bei den Heidelbeeren (unbedingt kalkfreie Erde!) ist die Sorte Blue Crop ein Hit.