Blickt man über die Grenzen zu den internationalen Gartenmessen, zu den Projekten der Gartendesigner und Architekten, dann zeigt sich: Die „Wilden“ sind im kommen! Ob Wildblumenwiesen, Staudenbeete mit naturnaher Gestaltung oder auch Wildgehölze, die nicht nur Schmuck sind, sondern auch köstliche Früchte liefern – doch die Auswahl ist groß. Also auch hier heißt es: die Qual der Wahl! Hier der Stimmzettel mit meiner persönlichen Rangliste:
1. Holunder (Sambucus nigra)
Ob wilder Holunder, der durch Vogelkot in den Garten gekommen ist, oder die beste Fruchtsorte, die es gibt, die Sorte „Haschberg“, allen ist eines gemeinsam: sie wachsen schnell und liefern im Frühjahr Blüten und jetzt große Fruchttrauben. Als Fruchtgehölz ideal.
Als Standort liebt er frische (nicht trockene), nährstoffreiche Standorte.
2. Eberesche (Sorbus aucuparia)
Die Vogelbeere ist ein kleiner, mehrstämmiger Baum, der gut in der Struktur einer Wildsträucherhecke für die Höhe sorgt. Die Blüte lockt viele Insekten an.
Der Boden sollte nicht zu trocken sein, sonst ist sie sehr anpassungsfähig
Die Früchte bei Vögel extrem beliebt, daher muss man bei der Ernte schnell sein.
3. Sanddorn (Hippophae ramnoides)
Der Sanddorn ist durch sein silbriges Laub besonders attraktiv. Beim Pflanzenkauf auf männliche und weibliche Exemplare achten, sonst gibt es keine Früchte.
Extrem trockene Böden sind genau so geeignet, wie humose Erde. Wertvolles Vogelgehölz – auch als Nistplatz, weil die Dornen Schutz bieten.
4. Kornelkirsche „Dirndlstrauch“ (Cornus mas)
In der Jugend wächst der Strauch breit aufrecht, später legt er an Höhe zu. In Hecken muss man darauf achten, dass das Gehölz nicht von anderen Pflanzen überwuchert wird.
Er liebt etwas wärmere, geschützte Standorte, ist aber robust.
5. Haselnuss (Corylus avellana)
Der wuchskräftige Strauch erobert rasch die „3. Dimension“. Seine straff aufrecht wachsenden Äste und das Blattdach sind imposante Details einer Wildsträucherhecke.
Er wächst auf jeden Gartenboden. Achtung: An nährstoffreichen Standorten extrem schnell und sehr mächtig!
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Wilde lieben gerne Begleiter
Das schönste an einer Wildsträucherhecke ist das naturnahe Wachsen, das sich schon bald am Boden darunter einstellt. Scheint es zunächst nur „Wildwuchs“ (für viele: sprich Unkraut) zu sein, so kommen bald die typischen Pflanzen für waldähnliche Pflanzungen: Veilchen, Leberblümchen, Lerchensporn und Buschwindröschen. Für den Start kann hier der Gärtner ein wenig nachhelfen und mit Frühjahrsblumenzwiebeln die Bepflanzung noch attraktiver gestalten. Die schönsten Blumenzwiebeln zum Verwildern sind Winterling, Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Krokus, Milchstern, Waldgelbstern, Wildtulpen, Vorfrühlingsalpenveilchen.