Der Garten ruht, die letzten Düfte des Herbstes sind vom Frost oder gar schon vom ersten Schnee begraben. Nun spielt sich das Leben in den Häusern und Wohnungen ab. Sind es in der Vegetationsperiode die Düfte von Blüten und frischen Früchten, so gehört nun der Geruch von Weihrauch, Kerzen, von Tannennadeln oder Bratäpfeln zu den wichtigsten Begleitern der Adventzeit. Duft löst das stärkste Erinnerungsvermögen bei uns Menschen aus. Nicht von ungefähr sind daher bei bestimmten religösen Ritualen immer die Düfte mit dabei. Das sind die wichtigsten Weihnachtsdüfte, die alle aus der Natur stammen:

Tannennadeln

Schon bald sind es die Christbäume, vorerst aber noch die Tannenäste, die uns den Nadelduft ins Haus holen. Die ätherischen Öle verbessern nicht nur das Raumklima, sondern sie sind auch für die Gesundheit förderlich – besonders bei Schnupfen und Husten. Den intensivsten Duft verströmt übrigens die heimische Tanne, die allerdings keine so perfekte Wuchsform hat, wie die Nordmannstanne.

Bienenwachskerzen

Dass Honig gesund ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Aber auch dem Duft von Bienenwachs wird eine entspannende Wirkung zugesprochen. „Die Wärme und Sonne des Sommers wird spürbar“, sagt ein Imker und verweist darauf, dass normale Kerzen großteils aus Erdöl bestehen, „und das im Zimmer zu verbrennen, ist sicherlich nicht gesund“!

Bratäpfel

Vor allem an den Adventwochenenden gehören die Bratäpfel dazu: Die beste Sorte für die Bratäpfel ist der „Rote Boskoop“. Ein Apfelbaum mit großen Früchten, der kräftig wächst und immer im Sommer geschnitten werden sollte um die Wuchskraft ein wenig zu bremsen. Die Alternanz (also ein Jahr viele Früchte, ein Jahr wenig) ist groß. Manchmal ist bis zur ersten Ernte Geduld gefragt.

Vanille

Die Schoten gehören zu einem der wichtigsten Gewürze in der Weihnachtsbackstube. Was wären die köstlichen Kipferl ohne Vanille. Was viele nicht wissen: Die echte Vanille ist eine kletternde Orchidee (Vanilla planifolia), die in tropischen und subtropischen Gebieten (z.B. Madagaskar oder auf der Insel La Rèunion) wächst. Im Gewächshaus lässt sie sich auch bei uns kultivieren. Man benötigt aber viel Geduld.

Weihrauch

Das Harz des Boswellia-Baumes gehört zu den wertvollsten Räuchermitteln – und das seit Jahrtausenden. Im alten Ägypten wurde es zum Einbalsamieren und desinfizieren verwendet. Die Boswelliasäure soll tatsächlich chronischen Entzündungen entgegenwirken. Der Baum ist nicht frostfest und sehr schwer unter Glas zu ziehen.

Zimt

Auch dieser Duft gehört zu den Festtagen: Die Rinde des Ceylon-Zimtbaumes (Cinnamomum verum). Die kleinen braunen Stangen werden gemahlen und sind im Lebkuchen genau so zu finden, wie im Punsch. Der Baum lässt sich als Zimmerpflanze ziehen und kann im Sommer ins Freie gestellt werden. Ideal: ein tropischer Wintergarten.

Orangen

Das sind die Früchte für den Winter schlecht hin! Seit einigen Jahren sind die Pflanzen aber beliebte Kübelpflanzen geworden – in den unterschiedlichsten Sorten. Die meisten sollten nur im kühlen Überwinterungsquartier stehen. Ausnahme ist die Calamondin-Orange, die auch im beheizten Wintergarten gedeiht. Tipp: Orangenfrüchte mit Nelken (Knospen des Gewürznelkenbaumes) bestecken und im Wohnraum aufstellen. Da ist der Duft am besten.

Bitterorange - die einzige frostfeste Orange

Bitterorange – die einzige frostfeste Orange