Die Vorbereitungen für Gartenreisen beginnen etwa ein Jahr davor. Zuerst ein komfortables Hotel finden, dann die Flüge sichern (mittlerweile das Schwierigste) und schließlich das Wichtigste: die Gärten auswählen.
Bevor die „site inspection“ losgeht, stapeln sich bei mir neben Schreibtisch, Bett und Wohnzimmer-Couch Zeitungen und Bücher. Da ein Bericht über einen kleinen Garten, dort ein Landsitz, der über die Maßen gelobt wird…
Mehrere hunderte Kilometer (eigentlich Meilen) bin ich dann mit dem Auto unterwegs. Manchmal ist es ein Abenteuer.
„Sie haben das Ziel erreicht“, meint die sanfte Stimme aus dem Navi – und ich steh mitten in einem Wald. Noch einmal die Postleitzahl kontrollieren, die in England für jedes Haus anders ist und damit eindeutig die gewünschte Adresse angibt. Ja stimmt – also aussteigen und Fährte suchen…
Tatsächlich: da gibt’s eine versteckte Zufahrt und dahinter dann ein gewaltiges Landgut. Das Navi hat den Hintereingang gewählt. Das Tor ist groß und geschlossen. Läuten! Niemand meldet sich, also versuche ich die Tür zu öffnen. Tatsächlich geht sie auf, also ab ins Auto und die Zufahrt (gefühlte drei Kilometer) zum Haus fahren. Auch dort kein Mensch. Nur ein Hund. Kopf etwa in Augenhöhe des Fahrers …
Ich nehme all meinen Mut zusammen, steige aus und begrüße den Vierbeiner mit „Good old boy“ und marschier gemeinsam mit ihm zum Haus. Dort ist nur die Haushälterin, die völlig überrascht war. „Er hat sie hereingelassen…“!
Die Aufregung hat sich gelohnt – der Garten ein Traum, die Besitzer überaus gastfreundlich – und es muss ja niemand wissen, wie die Unterwäsche an diesem Tag nach dem Hundeerlebnis ausgesehen hat…