Viele werden beim Lesen der Geschichte über die Azalee daran denken, wie viele dieser Zimmerpflanzen im Laufe eines Garten(liebhaber)lebens schon das Zeitliche gesegnet haben. Es gibt aber auch einige Beispiele, die zeigen, dass viele Zimmerpflanzen wahre Methusalems sind. Einmal erhielt ich das Bild eines Weihnachtskaktus, der nach 70 Jahren noch immer Jahr für Jahr voller Blüten ist. Oder eine Gloxinie, die seit Jahrzehnten blüht.
Ein Alpenveilchen (meine Lieblingspflanze) mit einer Knolle in der Größe eines Kindskopfes und hunderten Blüten machte mich neidisch, hab ich doch zahlreiche Wildcyclamen, die auch schon einige Jahre am Buckel haben, aber doch immer wieder „verloren“ gehen, wie das die Botaniker liebevoll umschreiben, wenn eine Pflanze den Weg alles Irdischen geht.
Eine Pflanze hab ich allerdings nun auch schon mehr als 30 Jahre – einen Geldbaum. Botanisch heißt er Crassula! Den bekam ich als Student von meiner damaligen Freundin (und jetzigen Frau) zum 20. Geburtstag. Seither hat er uns bei allen Wohnungswechseln begleitet und steht nun am obersten Regal meines Gewächshauses. Dicker Stamm, saftig dunkelgrüne Blätter und nun in diesen Tagen über und über geschmückt mit zahlreichen kleinen stark duftenden Blüten. Ein genügsamer Kerl, der im Sommer in glühender Hitze oft tagelang ohne Wasser auskommen muss und sich nun im kühlen, aber sehr trockenen Glashaus von seiner schönsten Seite präsentiert.
Warum er Geldbaum heißt ist mir bis heute nicht klar. Vielleicht deshalb, weil das Glashaus in dem er steht, nicht gerade billig war. Für einen Geldbaum ist mir nichts zu teuer.