Nun sind die Geheimnisse gelüftet! Die IPM, die Internationale Pflanzenmesse in Essen, hat gezeigt, wo dieses Jahr die Gartentrends liegen. Wenige Tage vor dem ersten wichtigsten Verkaufstag für die Gärtner und Floristen, dem Valentinstag, zeigte sich klar: Bienenschutz steht hoch im Kurs! Bei den Blüten sind Hortensien und Rosen das Hauptthema und auch der Genuss gewinnt immer mehr an Bedeutung: Beeren, Gemüse und Kräuter werden in Hülle und Fülle die Blumenläden füllen.
Eine Reise zu dieser Fachmesse ist wie ein Frühlingsbeginn auf Knopfdruck: Die riesigen Hallen mit 1500 Ausstellern aus der ganzen Welt blühen und duften. „Das Jahr 2013 haben wir abgehackt“, hieß es einhellig. Dieses Jahr mit seinem nicht vorhandenen Frühjahr und einem ungewöhnlich heißen Sommer brachte für den Gartenbau teilweise katastrophale Umsätze, aber „heuer wird alles anders“. Optimismus ist überall zu spüren. Auch für Naturschützer!
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Naturschutz
Denn soviel wie diesmal gab es noch nie in Richtung Ökologie: einfach blühende Rosen, die besonders viel Nektar für Bienen bieten, werden ebenso in den Vordergrund gestellt, wie Biodünger in allen Variationen. Auch das Thema torffreie Erden wird immer stärker in den Mittelpunkt gerückt.
Genuss im Mittelpunkt
Besonders fällt aber auf, dass der Genuss zum Hauptthema im Garten, vor allem aber auch am städtischen Balkon wird. Gurken, Tomaten und die ganze Palette an Kräutern gibt es in hunderten Sorten. Ebenso wie Obst und Beeren. Wer hätte auf einer Internationalen Gartenmesse noch vor zehn Jahren eine Apfel- und Birnensortenschau erwartet?
Hoch im Kurs steht das Beerenobst. Absolutes Highlight dabei: die zwei Mal tragende Heidelbeere „Hortblue Petite“, die wie eine Herbsthimbeere im Juni noch einmal blüht und im Frühherbst die zweite Ernte liefert (Steiner, Hochburg-Ach).
Oder eine „Erdbeerhimbeere“, die zwar enorm stachelige Triebe hat, aber im Nu den Boden bedeckt und im Spätsommer süßliche Früchte trägt (Häberli). Oder Beeren aus dem Norden: „Moltebeere“ ein idealer Bodendecker unter Rhododendren und die arktische Brombeere, deren Blüten fantastisch duften und in der Vollsonne kräftig wachsen (Lubera).
Gehölze
Interessant auch zwei ganz ungewöhnliche Obstgehölze: „Aprikyra“ eine Kreuzung aus Marille und Kirsche und „Aprisali“, eine Kreuzung zwischen Marille und Zwetschke (Lubera).
Als Ersatz für die Olivenbäume sind die Ölweiden mit dem silbrigen Laub bekannt. Nun wurde eine neue Sorte präsentiert, deren Blüten nicht nur wunderbar duften, sondern die auch köstliche Früchte lieferen – sehr spät, am besten nach dem ersten Frost. Dann kann man sie sogar direkt vom Baum essen (Lubera).
Besonders auffallend ist das enorme Sortiment an Hortensien. „Magical“ nennt sich eine Gruppe von zehn Hortensien, die im Laufe der Blütezeit ihre Farben ständig verändern. So beginnt zum Beispiel „Amethyst“ mit Pink, wechselt zu blau und „verblüht“ in grün.
Pflanzen
Auch so alltägliche Pflanzen, wie der heimische Klee, wird 2014 vor den Vorhang geholt: In unterschiedlichsten Farbtönen strahlen die Blätter. Besonders gut geeignet in halbschattigen Blumenkästen oder als Bodendecker, wo nichts anderes mehr wachsen soll.
Ganz oben auf den Neuheiten-Stockerl stehen freilich nach wie vor die Orchideen. Manche mit riesigen Blüten, immer öfter sind aber auch die ganz kleinen Blütenwunder zu finden. An drei bis vier Rispen reihen sich, wie Schmetterlinge, die kleinen Blüten und bereiten wochenlang Freund.