1. Der sonnigste Platz ist der beste: Ob am Balkon oder im Garten. Kräuter sind Sonnenkinder. Je mehr Sonnenschein, desto intensiver sind die ätherischen Öle, die sich in den Blättern bilden.

2. Kiesige Erde: Je durchlässiger die Erde ist, desto wohler fühlen sich die Kräuter – vor allem die mediterranen Pflanzen. Dennoch sollte auf Humus nicht vergessen werden. Kompost gehört daher in einer dünnen Schicht im Kräutergarten oberflächlich eingearbeitet.

3. Nicht überdüngen: die meisten Kräuter sind sehr genügsam. Daher niemals überdüngen – auch nicht mit biologischen Düngern. Vor allem die „Kinder des Südens“, wie Salbei, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut oder Lavendel kommen mit wenig Nährstoffen aus, wachsen kompakter und sind dann auch langlebiger. Küchenkräuter, wie Petersilie, Schnittlauch oder auch Basilikum benötigen dagegen ein wenig mehr Dünger – am besten sowohl in der Erde in Form von Hornspänen, Kompost oder Flüssigdünger.

4. Richtig Ernten: der beste Zeitpunkt für die Ernte ist der späte Vormittag an sonnigen Tagen. Da sind die Blätter vom Tau abgetrocknet und enthalten durch den Sonnenschein besonders viele Inhaltsstoffe

5. Boden mulchen: Die Erde im Kräutergarten oder auch im Kräuterkisterl sollte immer bedeckt, also gemulcht sein. Bei den Küchenkräutern verwendet man dazu Rasenschnitt, bei den mediterranen Kräutern Kies oder Tongranulat.

6. Mischkultur ausprobieren: Kräuter sind keine Einzelgänger, sie lieben die bunte Mischung. Anis gehört zum Beispiel zu den Erdäpfeln, Lavendel zu den Rosen, Bohnenkraut zu den Bohnen oder die Eberraute als kleine Hecke um die Kohlgewächse, weil sie die Weiße Fliege und auch Schnecken abhält.

7. Regelmäßig schneiden: Viele mehrjährige Kräuter – wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian wachsen nur dann kompakt, wenn sie alljährlich kräftig zurückgeschnitten werden. Einmal zu groß gewordener Lavendel kann aber nicht mehr geschnitten werden – er treibt aus dem alten Holz kaum noch aus.

Die Klassiker und ihre Wünsche

Schnittlauch – der Allrounder

Der Schnittlauch gehört zu den beliebtesten Würzkräutern in der Küche und wächst im Blumentopf genau so, wie im Garten. Halbschattige Standorte mit einer humosen Erde in die Hornspäne und zerdrückte Eierschalen als Kalkversorgung eingearbeitet werden. Damit die Stöcke Kraft sammeln können, sollte man nach dem 15. August nichts mehr abschneiden.

Petersilie – so wächst sie sicher

Petersilie ist im Garten oft ein wenig sensibel: Die Samen keimen nur schwer und werden oft von den Erdflöhen befallen. Der Trick: Saatgut mit Quarzsand mischen und in ein Konservenglas füllen. Etwas befeuchten, verschließen und für einige Tage auf den Heizkörper stellen. Das Gemisch aus Sand und Samen dann in die Saatrillen streuen. Die Keimung erfolgt dann rasch. Anschließend dünn mit Rasen schnitt mulchen, das mögen die Erdflöhe nicht.

Basilikum: liebt das Licht

Basilikum liebt bei der Aussaat das Licht. Das Saatgut nur auf der Erdoberfläche verteilen und leicht andrücken und angießen. In den ersten Tagen sehr warm halten, bis die Sämlinge ein, zwei Zentimeter groß sind. Von Beginn an ins Licht stellen. Nur dann keimen die Samen.

Dill: der Wählerische

Dill ist oft sehr wählerisch, was den Standort betrifft. Daher hilft ein Trick die Pflanzen doch zum Wachsen zu bringen. Saatgut in die Hand geben, an den Rand des Gemüsegartens stellen und (mit dem Wind) so in die Luft streuen, dass sie in die Beete geweht werden. Im ganzen Garten liegen nun die Samen, die genau dort keimen, wo es ihnen zusagt.

Rosmarin – der karge

Damit Rosmarin wirklich gut wächst, sollte man es nach dem Kauf sofort in eine sehr durcfhlässige Erde umpflanzen: 1/3 Sand, 1/3 Splitt und 1/3 Gartenerde. Da gedeiht diese Pflanze am besten. Ausgepflanzt überlebt sie nur so milde Winter, wie in diesem Jahr. Nicht zu viel düngen – ein paar Hornspäne, die in die Erde gemischt werden, reichen. Überdüngt bekommt sie Mehltau.