Von meinen Gartenreisen habe ich schon viele Ideen mitgenommen. Den Ruinengarten, das Glashaus im englischen Stil, die Spiegel wie in venezianischen Gärten oder auch die Blumenwiesen, die ich in vielen Naturgärten gesehen habe. Bei einem Projekt bin ich aber bis jetzt immer gescheitert – Beete in nur einer Farbe.
Der „Weiße Garten“ in Sissinghurst, der in seiner Geschichte viele Aufs und Abs mitgemacht hat, erlebte bei meinen letzten Besuchen wieder eine ungeheure Pracht. Weiße Rosen, Schleierkraut, Löwenmaul mit strahlend weißen Blüten, Lupinen, die schier endlose weiße Kerzen schmückten und dazu noch Margeriten und Prachtkerzen, die im Wind schaukelten.
Monochrome Ideen verschwinden in einer bunten Vielfalt
Mit solchen Bildern im Kopf reise ich dann heim, pflanze gedanklich um und gestaltet ganze Beete neu. Das mache ich auch teilweise, doch dann kommt der nächste Gartenmarkt, der Besuch einer Gärtnerei oder das Mitbringsel einer Gartenfreundin und schon sind die monochromen Ideen in einer bunten Vielfalt verschwunden. Das passiert aber nicht von ungefähr, denn mein Lebensmotto lautet auch: Die Welt ist nicht schwarz-weiß, sondern bunt. Und genau so ist mein Garten. Vielfalt in jeder Hinsicht, farblich, bei der Vegetation und auch bei den Tieren.
Nur wenn sie zu üppig werden, dann greife ich ein. Und so lasse ich auch viele Beikräuter wachsen und werde erst dann aktiv, wenn sie zu Unkräutern werden. Da muss dann auch ein Teil des im Moment so herrlich blühenden Giersches (der Erdholler) daran glauben. Oder die Winde. Beide wären ideal im weißen Beet – wenn sie nicht so ‚blühfreudig‘ wären….