Geht’s Ihnen nicht auch so. Im Frühjahr starten wir mit 150 Prozent! Da wird gepflanzt, was das Zeug hält. Dann kommen Mai und Juni und die Freude an den Pflanzen wächst von Tag zu Tag. Bis… ja, bis die ersten Probleme auftauchen… Läuse, Mehltau, ein Hagelgewitter oder gar der Angriff von unten durch eine Wühlmaus. Manche verzweifeln, wie ich Tag für Tag in meinem Fragepostkasten miterlebe. Wie kann man da helfen, frage ich mich oft, wenn die Maus den gesamten Wurzelballen verspeist hat und die gestern noch herrliche Dahlie verwelkt und traurig im Blumenbeet steht?
Trotzdem Mut machen!
Trotzdem Mut machen! Das ist meine Devise! „Sie sind, glaub ich ein fröhlicher Gärtner“, meinte einmal eine ganz junge Gärtnerin bei einem Vortrag. Und sie hat recht: Auch wenn es da und dort den Anflug von Verzweiflung gibt. Zum Beispiel, wenn ich bei meinem Kirschbaum nach 15 Jahren genau zwei Kirschen ernten kann… Aber ich denke dann an die herrlichen Blüten des Baumes. Wie ein Blumenstrauß stand er im Garten über der Narzissenwiese. Es wäre echt schade um ihn, wenn es ihn nicht mehr gäbe. Oder der Blauregen! Als weißer, duftender wurde er gepflanzt. Nach knapp 10 Jahren blühte er erstmals spärlich – blau. Dafür hat er mir im Laufe der letzten beiden Jahre die Dachrinne stranguliert. Da wird selbst der Biogärtner zum Baummörder… Ich suche aber schon nach Ersatz. Allerdings muss ich das erst meiner Frau klar machen. Aber vielleicht klappt es, wenn ihr mediterraner Garten endlich Wirklichkeit wird.