Man will es noch gar nicht wahrhaben – Mitte August ist alljährlich die Zeit, die mit ein paar Tagen Auf oder Ab den Anfang der „Diät“-Zeit der Kübelpflanzen signalisiert. Schon jetzt sollen sich nämlich diese Pflanzen des Südens im Wachstum einbremsen und so mit gut ausgereiften Trieben ins Winterquartier gehen.
Wachstum bei Citrus-Pflanzen bremsen
Besonders wichtig ist diese Diät bei allen Citrus-Pflanzen. So wichtig der Dünger von Ende April an ist, so wichtig ist nun, das Wachstum zu bremsen. Wer die Möglichkeit hat, der sollte Ende August einen so genannten Kalium betonten Dünger geben. Dieser Herbst-Dünger enthält weniger Stickstoff, dafür mehr Kali, jener Stoff, der dafür sorgt, dass die Triebe ausreifen, widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten sind und so gut über den Winter kommen.
Spezielle Herbstdünger werden meist nur für den Rasen angeboten. Man kann aber solche Dünger – so sie keine Unkrautvernichtungsmittel enthalten – auch für eine einmalige Düngung bei den Kübelpflanzen verwenden.
Staunässe vermeiden
Meist haben auch spezielle Tomaten-Dünger einen erhöhten Kali-Anteil. Neben den Citrus-Gewächsen sind auch Oleander, Palmen, Lorbeer und viele andere Topfpflanzen auf der Terrasse für so eine Spezialdüngung dankbar. Ansonsten bleiben die Kübelpflanzen die nächsten Wochen an den Platz, an dem sie jetzt stehen. Orangen und Zitronen – das sollte man sich schon jetzt vormerken – kommen dann gegen Ende September an die Hauswand, damit sie nicht bei Regen zu viel an Feuchtigkeit im Topf sammeln. Staunässe führt nämlich bei diesen empfindlichen Pflanzen zu Laubfall, weil die faulenden Wurzeln die Blätter nicht mehr versorgen können. Ganz anders sind die Düngemaßnahmen allerdings bei den Balkonblumen. Sie benötigen gerade jetzt viel Dünger. Die vorgedüngten Erden sind ausgelaugt und so manche Pflanze bekommt bereits hellgrüne Blätter – ein Zeichen von Nährstoffmangel.
Daher sollte man nun alle 2 – 3 Mal gießen etwas Dünger zugeben. Biogärten nehmen die im Handel erhältlichen organischen Naturdünger oder verwenden die selbst gemachte Brennnesseljauche. Konventionelle Gärtner verwenden qualitativ hochwertige Flüssigdünger, wenn vorhanden unbedingt auch mit einem etwas erhöhten Eisenanteil. Beobachtungen haben gezeigt, dass gut gedüngte Balkonblumen kaum Pilzerkrankungen (wie Mehltau bei Surfinien) bekommen und bei idealen Witterungsbedingungen bis Ende Oktober blühen.
Rosen keinesfalls düngen
Keinesfalls (stickstoffreich) düngen darf man nun im Rosengarten, in etwa einem Monat kann aber auch hier ein kaliumbetonter Dünger die Frostfestigkeit der Rosen erhöhen und künftig Pilzkrankheiten durch robustere Zellstrukturen in den Blättern verhindern. Bei den Zimmerpflanzen wird freilich nach wie vor gedüngt – jetzt ist noch volle Wachstumszeit, die bis in den Oktober dauert. Das heißt: mindestens wöchentlich einmal wird dem Gießwasser etwas flüssiger Blumendünger zugegeben. Düngestäbchen (für Blüten- und Blattpflanzen gibt es unterschiedliche) sind hier die praktische Alternative.