Meine Großmutter habe ich an dieser Stelle schon ein paar Mal erwähnt und nie unterschieden, ob väterlicher- oder mütterlicherseits. Wenn ich heute über die Monstera schreibe, dann sind sich die beiden einig gewesen. Auch wenn es nicht korrekt ist, hieß er bei ihnen Philodendron, obwohl der korrekte Name auf Deutsch Fensterblatt gewesen wäre. Und das stand bei der Pipi-Oma (sie war die mit den Hühnern) im Kabinett und bei der Omali, die meiner Mutter die Liebe zu den Zimmerpflanzen vererbte, im „schönen Wohnzimmer“, das nie genutzt wurde und eher dunkel war.
Eine Pflanze blühte sogar
Alle paar Jahre griffen die beiden zur Schere und schnitten den Urwaldbewohner radikal zurück. Aus allen Teilstücken zogen sie neue Pflanzen, die dann an die Verwandten verschenkt wurden. Ein Teilstück stand dann in einer Hydrokultur im Geschäft und bekam dort sogar eine Blüte.
Mit dieser Pflanze experimentierte ich als Kind gerne und vermehrte sie ebenfalls. Begeistert hat mich damals die Vielgestaltigkeit der Blätter an ein und derselben Pflanze. Als „Baby“ hat sie vollständige Blätter und je älter sie wird, desto mehr „Löcher“ tauchten auf. In meiner Studentenbude stand noch ein Ableger, der im Gurkenglas ohne Erde wuchs. Überlebt hat er die Studienzeit allerdings leider nicht, denn an den Wochenenden schaltete ich die Heizung ab und da war es ihm dann doch zu kalt und nach einigen Kältewellen verabschiedete er sich.
So gibt’s nur noch eine einzige Pflanze aus der Großmutter Zeit – eine Tradeskantie, die sie liebevoll Wasserhansl nannte. Bei der Namensgebung waren Pipi-Oma und Omalie immer kreativ, so wie wir bei ihrer Namensgebung!