Die Rhododendren und Azaleen gehören seit vielen Jahren zu den beliebtesten Pflanzen. Oft liebevoll als „Rhodos“ bezeichnet, blühen sie in den nächsten Tagen in voller Pracht – allerdings nur dann, wenn man einige Vorlieben dieser Gehölze kennt. Das allerwichtigste bei Rhododendren ist, dass Sie auf einem kalkfreien Boden stehen. „Moorbeet“ wird dies genannt, obwohl es mit einem wirklichen Moor nichts zu tun hat. Denn eines können Rhododendren und Azaleen ganz und gar nicht ausstehen: Staunässe (und das wäre ja für ein Moor typisch).
So wird gepflanzt
Damit diese kalkfliehenden Pflanzen in unseren Breiten dennoch gedeihen, sollte das Pflanzloch zumindest 80 cm im Durchmesser haben und gut 50 cm tief sein. Entfernen Sie die gesamte Erde aus dem Pflanzloch. Am Boden kommt als Drainageschicht Rindenmulch und dann wird mit kalkfreier Erde aufgefüllt. Entweder mit sogenannter Moorbeet-Erde oder mit saurer Walderde. Aus Naturschutzgründen verzichten wir ja auf Torf und verwenden Torfersatzstoffe oder„erzeugen“ diese Erde selbst: Wir kompostieren das Herbstlaub auf einem eigenen Haufen.
Laubkompost ist der ideale Torfersatz. Die „Rhodos“, werden meist im Topf angeboten. Passen Sie auf, dass sie im Pflanzloch nicht zu tief gesetzt werden. Die Gehölze sind Flachwurzler und die Wurzeln würden ersticken. Also: Topfoberkante ist die Erdoberkante beim Pflanzen! So wird gepflegt Rhododendren benötigen sehr viele Nährstoffe. Das wird meist völlig übersehen. Sie benötigen diese vor allem rechtzeitig. Denn kaum ist die Blüte vorbei, beginnt auch schon das Blattwachstum mit den Knospen für das kommende Jahr. Daher sollte man eine erste Düngergabe etwa 4 – 6 Wochen vor (!) der Blüte verabreichen, gleich nach dem Blühen noch einmal düngen. Nur wenn die Blätter kräftig dunkelgrün sind, ist die Pflanze ausreichend ernährt. Sind die Blätter hellgrün, fehlen Nährstoffe, sind die Blätter beinahe gelb und es zeigen sich die Blattadern in grün, dann ist zu viel Kalk im Boden. Saure Erde und Eisendünger können noch helfen. Bei kleinen Sträuchern sollten die abgeblühten Blüten ausgebrochen werden: Vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger den Blütenrest herausdrehen, damit keine Kraft verloren geht.
Dickmaulrüssler – der neue Gärtner-Schreck
Zur großen Plage ist mit Sicherheit in den letzten Jahren der Dickmaulrüssler geworden. Er ist gleich doppelt gefährlich. Der kleine Käfer (mit der Rüsselnase) frisst Blattränder an, was nicht schön aussieht. Wirklich gefährlich sind aber seine Larven: Sie fressen nämlich die Wurzeln der Rhododendren (ebenso Kamelien, Efeu, Citrus, etc.) und zwar direkt am Wurzelhals. So kann über Nacht ein befallener Strauch kaputt gehen. Einzig sinnvolle Bekämpfung ist der Einsatz von sogenannten Bodennützlingen. Diese Nematoden fressen die Larven an und bringen sie zum Absterben. Die mikroskopisch kleinen Würmchen sind für Tier und Mensch ungefährlich. Nematoden erhält man im Fachhandel, sie werden in einem Pulver geliefert, mit Wasser vermengt und mit der Gießkanne ausgebracht.