Die Nachricht zu Beginn der Woche ließ aufhorchen: Pflanzenhändler schlagen Alarm, denn schon zu Beginn der Pflanzsaison waren die Lager fast leer. Gerade die Erstbestückung der großen Gartencenter konnte erfolgen, doch mit den Nachlieferungen wird es wohl oder übel schlecht aussehen. Der Ansturm auf Beeren- und Obstgehölze, aber auch auf Rosen und Blütenstauden ist ungebremst. Viele der Pflanzen, die fürs heurige Jahr vorgesehen waren, sind schon letztes Jahr verkauft worden und so werden wohl oder übel ab Mai oder Juni so manche Regale leer bleiben.

„Nebenprodukt“ der Pandemie

Vielleicht wird dann – als Nebenprodukt der COVID-Pandemie – der nachbarschaftliche Pflanzentausch wiederbelebt. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich vor 30 Jahren den Garten angelegt habe und mir viele Gartenfreunde Pflanzen brachten. Ribiselsträucher mit besonders langen und großen Trauben, Stauden, die in den Beeten der Gartenfreunde alles überwucherten und geteilt werden mussten und Wildrosen, die zwischen der Hecke aufgingen und dort ausgegraben wurden.

Auch Himbeeren und Brombeeren bekamen wir. Manchmal freilich waren auch einige „unerwünschte“ Geschenke mit dabei. Das große Staudenbeet, das ich damals anlegte und penibel genau vom Unkraut säuberte, war rasch vom Giersch erobert, der sich in den großen Pfingstrosenstöcken der Freunde versteckt hatte. Seither gibt es Quarantäne–Blumentöpfe, wo die Neuankömmlinge beobachtet werden, ehe sie ausgepflanzt werden. Fast wie bei Corona. Aber: Mangel an Pflanzen gibt es jedenfalls bei mir nicht – manchmal auch keinen Mangel an Unkraut. Ähm! Wildkraut meinte ich…