Bei fast jedem Interview ist die Frage: „Wann haben Sie zum Garteln angefangen?“ mit dabei. Ich sag‘ dann immer, als sechsjähriger Bub! Erinnern kann ich mich nicht, aber das hab‘ ich von den Erzählungen der Eltern und der älteren Geschwister gehört.
Meine erste Kastanienallee
Damals wollte ich im Garten meines Elternhauses eine Kastanienallee anlegen. Die Früchte legte ich im Herbst in die Erde und ich freute mich riesig, dass alle im Frühjahr aufgingen. Die Idee war aber nun nicht nur, auf einer Seite des Gartenweges die Bäume zu pflanzen, sondern auf beiden Seiten. Und – so wird mir erzählt – habe ich die Bäumchen ausgegraben, die Kastanie, die noch an der Seite hing, abgeschnitten und neu gepflanzt. In der Hoffnung, dass nun daraus ein weiteres Bäumchen wird. Beide Teile sind eingegangen…
„Du bist ja fast ein Pflanzen-Messie!“
„Das Scheitern gehört zum Leben“, heißt es so schön. Ich habe auch nicht aufgegeben, weil mich Garten und Natur einfach begeisterten. Meine ersten Gartenbücher waren vom einstigen Fernseh-Blumendoktor Anton Eipeldauer. Darin zeigte er zum Beispiel, wie man Amaryllis durch Samen vermehrt – einige dutzend Pflanzen standen dann bald auf meiner Fensterbank. Mit jedem Buch (heute sind es über 5.000), mit jedem Spaziergang und mit jeder Selbsterkenntnis wuchs die Gartenleidenschaft. Kürzlich meinte meine Frau, als ich wieder mit einem Kofferraum voll Pflanzen von der Gärtnerei heimkam: „Du bist ja fast ein Pflanzen-Messie!“ Offenbar bin ich das seit meiner Kindheit.