Als ich vor einigen Tagen die tausenden Bilder auf meinem PC durchsuchte, um für einen Bericht die passenden zu finden, stolperte ich auch über die Fotos von den vielen Besuchen bei einer der prominentesten Vorreiterin der Biogartenbewegung – Marieluise Kreuter. Sie war meine Lehrmeisterin und ihr Buch „Der Biogarten“ (kam erst kürzlich wieder in einer Neuauflage auf den Markt) wurde an die 1,8 Millionen Mal verkauft. Einige hundert Interviews durfte ich mit ihr für die damalige Sendung „Sonnenblume“ auf Radio Oberösterreich führen und ihre ruhige, aber bestimmte Art begeisterte und lehrte mich und die Hörerinnen und Hörer viel.
Besuche bei der „Kreuter-Frau“ war immer ein Erlebnis
Die Besuche bei der „Kreuter-Frau“, wie sie sich selbst nannte, im Bergischen Land bei Köln waren immer ein Erlebnis. Denn so konsequent „bio“ sie im Garten war, so strikt war sie auch beim Essen. Dort bekam ich einmal bei einem Interview Termin rund ums Osterfest auch die „Frankfurter Goethe Sauce“ serviert. Warme Kartoffeln (meist bunte, weil sie auch von diesen außergewöhnlichen Sorten eine engagierte Retterin war) und die vitaminreiche Frühlings-Kräuter-Kost. „Das fördert die Immunabwehr“, erklärte die Biogarten-Expertin.
Dazu gab es Kräutertee und zum Abschluss ein süße Überraschung. Sie hatte schnell erkannt, dass ich ein „Süßer“ bin. Aber eines gehörte zu den gemeinsamen Nachmittagen auch immer dazu: ein paar Gläschen Sekt. „Sie beleben den Kreislauf“, erklärte sie und lächelte dabei immer – man muss sich doch ab und zu was gönnen! Nach so vielen Goethe-Vitaminen war das durchaus berechtigt…