Was haben Schmuckkörbchen, Sonnenblumen & Co mit einem Biogarten zu tun? Sehr viel, denn gerade diese Blütenpracht lockt viele nützliche Insekten an – zum Schädlinge bekämpfen und zur Bestäubung. Was wäre ein Naturgarten ohne Bienen, ohne Marienkäfer oder ohne Schmetterlinge. Sie alle brauchen Nektar – und den gibt’s beim „Sommerblumen-Buffet“.
Die schönsten Blüten
Mein absoluter Favorit ist das Eisenkraut – Verbena bonariensis! Eine in milden Gegenden sogar mehrjährige Pflanze, die sich mancherorts auch ganz gut aussät. Sie wird gut einen Meter und höher, die aber ganz schlank über anderen Blüten „tanzt“. Kein Naturgarten ohne Schmuckkörbchen – Cosmea bipinatus. Die Kosmeen, wie sie eingedeutscht auch oft genannt werden, überraschen mit der Blütenvielfalt. Große weiße, rosa oder violette Blüten, dazu gestreifte Sorten oder gefranste Blütenblätter. Und alle haben eines gemeinsam sie sind unermüdliche Blüher, säen sich auch immer wieder bereitwillig aus und werden von kniehoch bis mannshoch. Niemals fehlen dürfen im Blumenbeet Tagetes – die Studentenblumen. Auch sie lassen sich ganz leicht vorziehen und blühen einen ganzen Sommer lang. Von kleinen Sorten, die eine ideale Beetbegrenzung darstellen, bis zu den ganz hohen Sorten. Einziger Nachteil: die Schnecken lieben diese Pflanzen.
Die buntesten Blätter
Die Gärtner nennen sie Strukturpflanzen – die Blumenliebhaber sind von den Blättern begeistert: Buntnesseln – (Coleus blumeii hießen sie botanisch früher, nun Solenostemon scutellarioides). Die Vielfalt ist enorm und wer einmal selbst ausgesät hat, wird vom Variantenreichtum der Blattfarben begeistert sein. Lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Ipomea batatas – der Name verrät schon ein wenig: Bataten sind Süßkartoffeln und könnten genau so zu den Kletterpflanzen gereiht werden. Meist bleibt der Wuchs aber überschaubar. Die dunkelgrünen, gelben oder auch dunkelvioletten Blätter sind attraktive Blickpunkte im Beet. Die Knollen – so sich welche bilden – sind in der Küche verwertbar.
Der tollste Duft
Levkojen (Matthiola incana) (ca. 40 cm hoch) sind wahrscheinlich die duftendsten Sommerblüher. Es gibt zahlreiche Arten und Sorten, die sogenannten Garten-Levkoje (weiß, rosa,violett) ist aber die bewährteste im einjährigen Sommerblumenbeet. Abgeblühtes immer Ausschneiden, dann gibt es viele neue Blüten. Löwenmäulchen (Antirrhinum majalis) (30 – 60 cm) gibt es viele – manche duften ganz zart. Steckt man die Nase in die Blüten, dann ist der Duft sogar betörend. Auf jeden fall lockt er Bienen und Hummeln an, die sich in die Blüten regelrecht verkriechen. Bartnelken (Dianthus barbatus) (30 cm)gehören zu den ganz traditionellen alten Bauerngartenpflanzen. Einmal gepflanzt, dann kommen sie Jahr für Jahr – doch aufpassen. Als zweijährige bilden sie bereits in einem Jahr Blätter und erst im zweiten die Blüten.
Die eifrigsten Kletterer
Die Trichterwinde (Ipomea tricolor) gehört zu jenen Pflanzen, für die es sich lohnt früh aufzustehen. An einem Sommermorgen sind große Pflanzen (bis über 2 Meter) über und über mit den herrlichen Blüten geschmückt – zu Mittag aber ist die Pracht wieder vorbei. Daher auch der treffende englische Name „Morning Glory“. Die Farbvielfalt ist enorm – am schönsten leuchtet das kräftige blau. Es ist weniger die Blüte, als der Duft, der diese Pflanzen zum Muss in einem Sommerblumenbeet macht. An einem Gitter rankt Lathyrus odoratus ganz flott hoch (bis zu 180 cm). Je früher der Samen im Zimmer vorgezogen wird, desto schneller gibt es Blüten. Ganz wichtig: abgeblühtes ausschneiden, denn kaum setzt die Pflanze Samen an, ist es mit der Blütenpracht vorbei. Als horstbildende Sommerblume ist sie die typische Unterpflanzung von Obstbäumen, als Kletterpflanze füllt sie rasch Lücken (150 cm und mehr) im Staudenbeet. Abgetrocknete Zweige als Stützgerüst geben halt und schon erobert Tropaeolum majus die freie Fläche.