Blattläuse zählen zu den großen Plagen im Garten. Tagsüber war es in den letzten Wochen teils sommerlich warm, in der Nacht lagen die Temperaturen oft nahe dem Frost – diese Unterschiede zwischen April und Juni sind ideale Bedingungen für eine Invasion der Blattläuse. Hier habe ich Tipps, wie man die Läuse los wird.

Mechanisch, Nützlinge, Spritzmittel

Grundsätzlich setze ich auf drei Maßnahmen: Mechanische Bekämpfung, Bekämpfung mit Nützlingen und Bekämpfung mit biologischen Mitteln.

Meine allererste Maßnahme: Abstreifen – vor allem, wenn die Läuse auf eine oder wenige Pflanze(n), den Balkon oder einen abgegrenzten Bereich beschränkt sind. Daumen und Zeigefinger sind dabei für die Blumenfreundinnen und -freunde ein ganz wichtiges „Werkzeug“, um diese Schädlinge zu beseitigen. Wer sich ekelt, sollte zum Abstreifen Handschuhe anziehen. Aber die Läuse sind nicht giftig, Händewaschen danach reicht und sehr oft ist diese Erste Hilfe ausreichend. Genau so funktioniert bei Oleander & Co das Abspülen mit dem scharfen Strahl des Gartenschlauchs. Wichtig: Eher um die Mittagszeit machen, dann können die Blätter wieder gut abtrocknen.Aber auch weiche Bürsten sind zum Beseitigen geeignet.

Blattläuse

Blattläuse

Vögel, Marienkäfer, Florfliegen & Co

Die besten Blattlausjäger sind unsere heimischen Singvögel! Schon ab dem zeitigen Frühjahr suchen die Meisen nach den kleinen grünen Tierchen. Man sagt, dass ein Vogelelternpaar mit den Nachkommen in einem Jahr um die 25 Kilogramm Schädlinge vertilgt. Daher: Nistkästen aufhängen! Weitere Nützlinge gegen Läuse sind Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen oder Gallmücken. Man kann sie bestellen und sie werden per Post zugestellt (www.garten-bienen.at). Ein Marienkäfer frisst pro Tag rund 50 Blattläuse. Ohrwürmer verspeisen ebenso gerne Blattläuse und man kann sie mit einem Ohrwurmhäuschen anlocken. Sind dann keine Blattläuse mehr da, sollte man das Ohrwurmhäuschen aber unbedingt entfernen. Die Nützlinge werden dann nämlich zu Vegetariern und fressen Kirschen & Co an.

Biologische Spritzmittel

Zu den biologischen Spritzmitteln zählt etwa die Schmierseifenlauge: 1 EL Schmierseife mit einem Spritzer Spiritus in einem Liter Wasser vermischen und die Tiere damit besprühen. Das macht man, so lange die Tiere da sind. Vorbeugend hilft es nicht. Da ist Knoblauchextrakt viel wirkungsvoller. Es wehrt ab und vertreibt, genauso wie Brennnesselextrakt. Rezept: 80 Gramm kleingehackten Knoblauch mit einem Liter kochenden Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen, dann abseihen und unverdünnt mit Sprühflasche auf die Blattlauskolonien sprühen. Gibt es auch anwendungsfertig (OÖ. Gärtner, Florissa, u.a.). Weitere biologische Spritzmittel sind Orangenöl, Rapsölpräparate oder Neem. Diese Spritzmittel brauchen ungefähr 2 bis 3 Tage, bis sie wirken. Pyrethrum ist eine Substanz, die aus der afrikanischen Margerite gewonnen wird. Ist extrem wirksam aber sollte nur im äußersten Notfall punktuell verwendet werden, da es auch Nützlinge vernichtet. Bei Sonnenschein wird es aber binnen weniger Stunden abgebaut. (Neudorff, Substral)

In der TV-Sendung „konkret“ ist es am 2. Juni um Blattläuse gegangen. Hier können Sie die Beiträge nachsehen!

Beitrag 1: Gartenplage Blattläuse

Beitrag 2: Meine Tipps gegen Blattläuse

Hinweis: Die Sendung ist 7 Tage ab Ausstrahlung (2. Juni 2021) abrufbar.

Blattläuse

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