Meine Lieblingsbücher für den Sommer 2021: 20 Mal Gartenlust zum Blättern

„Das Buch ist ein Garten, den man in der Tasche tragen kann!“ Diese arabische Weisheit fällt mir immer ein, wenn ich in meiner Bibliothek mit mittlerweile weit über 5.000 Gartenbüchern schmökere. Obwohl man meinen könnte, dass eigentlich schon über alles geschrieben wurde, gibt’s immer wieder interessante Neuerscheinungen und Altbewährtes. Hier meine ganz persönliche Auswahl!

Klimaschutz im Garten

• „Meine Welt schmilzt – Wie das Klima mein Dorf verwandelt“ (Hoffmann und Campe, € 22,90).
  Es ist kein direktes Gartenbuch, aber indirekt spüren wir davon, denn in Spitzbergen wird Kohle abgebaut und dadurch erschüttert den Ort eine Katastrophe nach der anderen. Spannend erzählt von Line Nagell Ylvisaker.
• „Wie wir leben könnten“ – Autark wohnen, Unabhängigkeit spüren, Gemeinschaft entdecken (Löwenzahn, € 24,90).
  In Zeiten der Pandemie haben viele vom glücklichen Landleben geträumt, wie man es schafft, völlig unabhängig zu sein, darauf versucht Theresa Mai mit ihrem Buch Lust zu machen. Echtes Praxisbuch, das aber auch spannend bleibt, von der ersten bis zur letzten Seite.
• „Alles auf Grün“ – Handbuch für nachhaltiges Gärtnern und klimafreundliche Gartengestaltung (Verlag EMF, € 18,50)
  Debora & Florian Hucht haben erst vor fünf Jahren ihren Kleingarten bekommen und in Blogs und Podcasts die Freunde an Wissen und Erfolg teilhaben lassen – alles möglichst klimaneutral und naturfreundlich.

Von Gärtnern und Pflanzen

• „Auf der Suche nach dem Geschmack der Kindheit“ (dtv, € 18,50)
  Die Erwartungen von Christine Zeile waren groß, als sie ihren neuen Garten – ganz ohne Chemie – in Angriff nahm – bis Hitze und Schädlinge kamen. Ein Buch über die Freude am Gärtnern mit vielen Gedanken über die Sinnhaftigkeit, nur „perfektes Gemüse“ im Handel zu finden.
• Sebastian Lehmann ist angetreten, dem Lärm der Großstadt zu entkommen und sein Glück am Land zu suchen. „Das hatte ich mit grüner vorgestellt“ – Mein erstes Jahr im Garten (Goldmann, € 13,40) schildert humorvoll, aber mit vielen Antworten auf Fragen, die sich alle Gärtnerinnen und Gärtner stellen.
• Dass Gärtnern unserer Seele gut tut, wissen alle, die gerne in der Erde wühlen. Sue Stuart-Smith – Gattin des berühmten britischen Gartenarchitekten Tom Stuart Smith hat in dem beeindruckenden Buch „Vom Wachsen und Werden – Wie wir beim Gärtnern zu uns finden“ (Piper, € 22,70) niedergeschrieben, wie man bei Stress, Sucht oder einem Trauma die Heilung beim Gärtnern findet. In England war dieses Buch lange der Bestseller.
• „Die Pflanze als Erfinder“ (Czernin, € 20,–) von Raoul Heinrich Francé stammt aus dem Jahr 1920 und gibt es nun als Reprint. Wenn man erfährt, dass viele technische Gegenstände sich das Vorbild in der Natur nehmen, werden Gartenspaziergänge noch ein Stück spannender, aber auch mit noch mehr Demut, welche faszinierenden Dinge vor der Haustür zu finden sind.

Vitamine zum Essen

• „Das kleine Unkraut Kochbuch“ (Ulmer Verlag, € 15,40)
  Wer im Urlaub einmal nicht zum Gemüseregal, sondern in den Garten geht, um Vitamine zu pflücken, bekommt hier 60 Anregungen. Janine Hissel und Elke Schwarz kochen mit Giersch, Brennesseln und zaubern mit Pflanzen, die landläufig als Unkraut bezeichnet werden, köstliche Gerichte.
• „Besondere Obstarten“ (Stocker Verlag, € 19,90)
  Mit Adele & Helmut Pirc sind zwei absolute Experten an das Thema herangegangen. Er war Jahrzehnte an der HBLA in Schönbrunn Professor und seine Frau Expertin für Gartentherapie und Krankenschwester. Ob Indianerbanane, Korallen-Ölweide oder Chinesische Brustbeere – zu allen 40 Obstarten gibt’s Pflegetipps und Kochrezepte.
• „Deine fabelhaften Kräuter“ (Löwenzahn, € 24,90)
  Viele Portraits, Bilder, die zeigen, wie es geht und dazu ein Poster, wann was angebaut wird, machen dieses Buch von Andrea Breithuber zu etwas Besonderem.

Natur erleben und pflanzen

• „Jede Blüte zählt“ – Wie jeder im Garten und auf seinem Balkon zum Netzwerk der Natur beitragen kann (Gräfe und Unzer € 18,50)
  Für Bärbel Oftering ist klar: Unsere Gärten sind ein Teil der Natur. Wie man das am besten erreicht, schildert sie mit vielen praktischen Beispielen. Der Lohn: Igel, Biene & Co fühlen sich plötzlich daheim.
• „Gärten inspiriert von der Natur“ – Die schönsten Stauden und Gräser (BLV, € 28,80)
  Es sind die beiden Staudenpäste Piet Oudolf & Henk Gerritsen, die dieses schon vor Jahren geschriebene Buch zusammenstellten. Der nicht minder bekannte Brite Noel Kingsbury hat es überarbeitet und zeigt, welcher Pflanzen sich für welchen Platz im Garten besonders eignen. Ein Klassiker mit unfassbar viel Wissen.
• „Besonders: Schmetterlinge“ – Kreativer Schmetterlingsschutz für Landschaft und Garten (Pala Verlag, € 25,60)
  Das Gartenparadies des Ökologen Michael Altmoos ist eine Schmetterlingsoase. Bis zu 1.000 Falter gaukeln im Sommer durch sein grünes Reich. Wie man das erreicht, schildert er in diesem Buch.
• „Pflanz dir was – Mediterranes und Exotisches für Balkon und Garten“ (Raetia, € 19,80) Hrsg. Anna Maria Pircher u.a. Eigentlich ist es ein Katalog, der beeindruckenden Schaugärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran, aber gleichzeitig ein Praxisbuch. Macht Lust auf mediterranes Gärtnern.
• „Einen Waldgarten erschaffen“ – Mit der Natur arbeiten, um essbare Pflanzen anzubauen (OLV-Verlag, € 46,20)
  Ein wenig ist es der Traum vom Schlaraffenland, der hier geträumt wird: Pflanzen so zu setzen, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen, nicht gejätet, gegraben oder Schädlinge bekämpft werden müssen und dennoch eine Ernte möglich ist. Martin Crawford zeigt es.
• „Mikroorgasmen überall“ (eichborn Verlag, € 25,70)
  Dominik Eulberg ist ein Multitalent. Als Techno DJ (!) lebt er aber auch für die Natur, studierte Biologie und schildert packend und humorvoll das Leben „draußen“. Wie getäuscht, geliebt und vermehrt wird – echt spannend!

Pflanzen und Ideen für den Garten

• „Das große Buch der Gärtnerinnen und Gärtner“ (Callwey, € 39,95)
  Was gibt es für eine Gartenfreundin oder einen Gartenfreund Schöneres, als in Gärtnereien nach „Beute“ zu suchen. Anja Birne & Marion Nickig haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihrer Leidenschaft gefrönt und einen Reiseführer der besonderen Art geschaffen.
• „Das Paradies ist überall“ – Zwischen Schlosspark und Küchengarten (Corso Verlag, € 26,90)
  Auf ihren Gartenreisen war die Potsdamerin Christa Hasselhorst schon in allen Teilen der Welt. Ob bei Churchill am Landsitz oder dem Künstler Max Liebermann, Belgiens Könige oder Hölderlin und dem Kurpark als sein Paradies – eine Reise durch Sehnsucht und Träume.

Gartenkrimis im Vormarsch

• „Noch mehr böse Blumen“ (emons-Verlag, € 13,40)
  Klaudia Blasl hat in diesem Buch einmal mehr den giftigen Pflanzen auf den Zahn gefühlt und (mit meiner Zustimmung) auch mich zum Mordopfer gemacht.
• „Zuagroast“ (Gmeiner Verlag, € 17,00)
  Martina Parker würzt die Gartenleidenschaft im Südburgenland mit Korruption, Affären, Sex, denn in der Natur geht es auch nur um Leben und Überleben.