Unmengen an Laub, die Reste von den Balkonblumen oder der letzte Rasenschnitt – das alles wandert nicht zur Grünschnittdeponie, sondern auf den eigenen Kompost! Wer jetzt im Herbst mit der Neuanlage eines Komposthaufens beginnt, der kann schon in wenigen Monaten den perfekten Humus für den Garten „ernten“. Kreislaufwirtschaft beginnt im eigenen Garten.
Die größte Recycling-Aktion des Jahres
Wenn in den nächsten Wochen wieder die Natur die größte Recycling-Aktion des Jahres startet und aus den Blättern alle noch verwendbaren Nährstoffe zurückholt und in Rinde und Wurzel ablagert und nur die Reste des Laubes abwirft, dann sollte uns das ein Vorbild sein. Wiederverwerten – wo immer es geht. Was bei Papier, Karton, Metall oder Glas schon einige Zeit klar ist, das muss auch mit den organischen Abfällen passieren. „Kompost ist das Gold des Biogärtners“, haben die Naturgärtner der ersten Stunde schon vor 50 Jahren erkannt und das nachgemacht, was in der Natur passiert: Aus den organischen Resten wieder Humus zu machen. Der Weg ist viel leichter, als man denkt!
Gemischt und geschichtet
Alle organischen Abfälle aus Haus und Garten werden bunt gemischt aufeinandergeschichtet. Je mehr Platz man hat, desto leichter ist das Kompostieren. Ein großer Haufen, bei dem man beispielsweise die meist sehr feuchten und stickstoffreichen Küchenabfälle einmal hier und einmal da aufbringt, muss nicht umgeschichtet werden. Die groben, holzigen Teile, wie zum Beispiel vom Hecken- oder Baumschnitt, werden nur, wenn sie mehr als 3 cm Durchmesser haben, gehäckselt. Ansonsten kommt das Material so, wie es anfällt auf den Komposthaufen. Denn dadurch wird das Material locker geschichtet und es kommt genug Luft hinein. Nur dann ist eine Verrottung garantiert und es kommt zu keiner Fäulnis.
„Wenn der Komposthaufen stinkt, dann ist was faul!“
„Wenn der Komposthaufen stinkt, dann ist was faul!“ Diesen Grundsatz sollte man immer bedenken. Daher niemals zu fest aufschichten: Trockenes mit feuchtem Material mischen, Holziges mit Grünabfällen – je bunter die Mischung, desto besser das Ergebnis.
Wann immer Geruchsprobleme auftauchen, beispielsweise durch zu viel Rasenschnitt und Küchenabfälle, ist Fäulnis die Ursache. Doch auch so ein Komposthaufen ist nicht verloren, im Gegenteil: Mischt man ihn mit viel Gehölzschnitt und schichtet ihn neu auf, wird sofort eine besonders starke Verrottung einsetzen. Ist er zu trocken und es bildet sich ein weißes, ascheähnliches Material, dann gießen. Das gilt aber generell: Die kleine Erdfabrik will, wenn es lange trocken ist, gegossen werden, wie ein Blumenbeet.
Bei Unkräutern aufpassen!
Was Unkräuter betrifft, heißt es aufpassen: Ist der Kompost sehr klein, dann eher die samentragenden oder wurzelausläuferbildenden Unkräuter entsorgen. Ansonsten kommt alles möglichst gut abgedeckt in die Mitte des Haufens, denn dort werden sie rasch verrotten und nicht mehr austreiben.
Der enorme Vorteil von Kompost ist, dass er nicht nur den Boden dauerhaft lockert, sondern vor allem Wasser und Nährstoffe speichert. Kombiniert man ihn nun noch mit einem natürlichen Mineral, dem Zeolith, dann wird dieses Speichervermögen um ein Vielfaches gesteigert. Ein Gramm Zeolith hat die unglaubliche Oberfläche von 400 (!!!) Quadratmetern. Daher können sich hier die Wasser- und Nährstoffe ideal festsetzen und werden später erst von den Wurzeln der Pflanzen herausgelöst. Eines ist jedenfalls erwiesen. Erde, die mit Kompost aufgebessert wird, bleibt locker und ist voller Leben. Und das kommt den Pflanzen zugute, die mit weniger Stress wachsen und damit gesunder und frei von Schädlingen wachsen.