Eine dieser so unscheinbaren Pflanzen, die nun für blitzblaue Blüten im Unterholz von Wäldern sorgt, ist das Leberblümchen. Als Lebensraum liebt es sommerwarme, mäßig trockene Buchen- und Laubmischwälder auf kalkreichen Böden. Häufig ist das Leberblümchen in warmen südexponierten eher lichten Wäldern zu finden. Weil die grundständigen Laubblätter in Form und Färbung einer Leber gleichen, glaubte man im Mittelalter aufgrund der Signaturenlehre an eine Wirkung bei Leberleiden. Die Heilerfolge blieben aber aus.
Mit viel Fett, Zucker und Vitaminen ausgestattet
Das Leberblümchen gehört zu den frühestblühenden Pflanzen der einheimischen Flora. Um die empfindlichen Staub- und Fruchtblätter vor allzu großer Kälte, Schnee oder Regen zu schützen, schließen sich die hübschen blauen Blütenblätter nachts und bei trüber Witterung.
Nach der Blütezeit wird die reifende Frucht von den drei nahe stehenden Blättern schützend eingehüllt. Am Grund der Fruchtwand entwickelt sich bei Leberblümchen ein fleischiges Gewebe, das reich mit Fett, Zucker und Vitaminen ausgestattet ist. Damit locken sie Ameisen an, die die Früchte deswegen sammeln und in einem weiten Umkreis verstreuen. Um die Früchte den Ameisen zugänglich zu machen, krümmen sich die Stiele reifender Früchte zu Boden.