Genau vor 31 Jahren besuchte ich zum ersten Mal die Chelsea Flower Show. Diese einzigartige Blumenschau direkt in einem Park an der Themse in London sorgt immer für Überraschungen. Auch für mich, vor allem, wenn man sich an die ersten Ausstellungen vor drei Jahrzehnten zurückerinnert.
Tickets wurden zum Entwerten gelocht, heute stehen nur noch mit Scanner-Pistolen „bewaffnete“ Stewards an den Eingängen. Das große Verkaufszelt war – aus Seefahrertradition aus Segeltuch – heute ist es eine hohe Konstruktion aus Plastik, die allerdings ein perfektes Klima ermöglicht und nicht an die stickigen Anfänge erinnert. Und dann sind da noch die Pflanzenstände, die heute wie damals beeindrucken.
Alte Traditionsbetriebe fehlen
Früher wurden allerdings ausschließlich Bestellungen entgegengenommen, heute wird an allen Ecken und Enden schon verkauft. Zwiebeln, Jungpflanzen oder auch gleich ganze Blumenstöcke. Im Vergleich zu anderen Messen verhalten, aber die immer teurer werdenden Messestände müssen sich eben rechnen. Das erkennt man auch an der Tatsache, dass doch einige der ganz „alten“ Traditionsbetriebe fehlen. Viele sind von der Online-Verkaufswelle erfasst worden und sehen die Präsenz auf der Pflanzenschau nicht mehr als notwendig an.
Die Kosten sind im Übrigen viel zu hoch – nicht nur was die Ausstellung selbst betrifft, sondern, was die Nächtigung der Mitarbeiter in London anbelangt. Die kostet ein kleines Vermögen, auch für die Besucher. Und trotzdem kommen sie – und werden auch 2024 wieder dabei sein. Die Gartenwelt braucht solche Ereignisse.