So ganz und gar nicht „schottisch“ sind die Gärten, die ich vor wenigen Tagen mit einer Gruppe von Gartenenthusiasten besuchen durfte. Unter „schottisch“ meine ich hier das Vorurteil, dass diese Landsleute extrem sparsam sind. Ja, ganz das Gegenteil ist der Fall: Die Gärten in und um Edinburgh übertreffen an Üppigkeit und Vielfalt viele andere Gartenanlagen, die ich schon besuchen konnte. Viele der Gärten strotzen von Blüten, man findet jahrhundertealte Bäume und das alles, obwohl Schottland auf gleicher geografischer Höhe liegt, wie Moskau. Der Golfstrom trägt hier das Seine bei.
Schottische Gastfreundschaft
Gar nicht sparsam sind die Schotten auch mit der Gastfreundschaft. Mit offenen Armen wurden wir in den Gärten begrüßt, bekamen immer zu Essen und zu Trinken und weil es ein, zwei Mal kräftig geregnet hat, entschuldigte man sich dafür ganz inniglich: „That‘s our typical scotish summer!“
Ja und natürlich wurden bei den Gesprächen mit den Gartenbesitzern viele Geheimnisse gelüftet. Warum gerade hier der Whisky so gut schmeckt, oder warum Golf spielen hier entstand und – genau: Was der Schotte unter dem Kilt trägt? Die Antwort kommt (mit einem Schmunzeln) bei allen Befragten wie aus der Pistole geschossen: “Die Zukunft Schottlands!“
Ein ganz anderes Großbritannien, dass wir hier erleben durften – aber trotzdem mit dem royalen Feeling. König Charles III. wurde genau in dieser Woche in Edinburgh nun auch offiziell zum schottischen König gekrönt. Und Prinz Williams Abreise mit Polizei-Begleitung stoppte unseren Bus. Da bekamen wir wieder ein Geheimnis gelüftet – der Thronfolger hat ein Handy. Damit hat er gerade gespielt…