Shropshire? Noch nie gehört. Vor allem – wie spricht man das aus? Schropscher. Und wo liegt das? In England, südlich von Manchester an der Grenze zu Wales. Ja und doch sind diese Bewohner manchen bekannt – die Shropshire-Schafe.
Wenn ich diesmal diese weitgehend unbekannte Gegend erkunde, dann hat das einen Grund – meine Entdeckerlust. Meine England-Sommergartenreise (2. bis 6. Juli 2024) führt diesmal in eine nicht so häufig besuchte Gegend mit ganz außergewöhnlichen Gärten. Da steht zum Beispiel Wallerton Old Hall am Programm. Der Garten wurde zum schönsten Garten Englands gewählt. Oder: Hodnet Hall. Ein riesiges Anwesen, das man wahrscheinlich auch nach einigen Tagen noch nicht erkundet hat.
Wenn ein Hotelier einer Gartenleidenschaft verfallen ist, dann kann nur etwas Besonderes herauskommen. Goldstone Hall kombiniert die lukullische Gastfreundschaft mit einem ganz großen Gartenenthusiasmus. Der außergewöhnlichste Garten, der je am Programm stand. Cwm Weeg Garden ist Perfektion aus privater Hand: Es ist kaum zu glauben, wie es in gut drei Jahrzehnten gelungen ist, ein solches Paradies zu schaffen: Steingarten, Terrassengarten, gestaltet nach Farben, Kiesgarten, Garten aus Baumwurzeln und ein Mausoleum wird auch gerade gebaut, die Grotte ist schon fertig. Mit dabei einer der schönsten Gärten des National Trust, dem Bewahrer von Schlössern, Herrenhäusern, Gärten und Natur.
Schon in Wales ist „Powis Castle“. An dem Südhang sind in Terrassen Gärten mit einer Fülle an mediterranen Pflanzen zu finden. Immer begleitet von einem sensationellen Ausblick in die walisische Landschaft. Das wirklich Unglaubliche sind aber die 400 Jahre alten Eibenhecken, die von den Gärtnern in Wolkenform geschnitten werden – in wochenlanger Arbeit.
Eine Station ist eine Zeitreise ins Viktorianische Zeitalter: Blists Hill Victorian Town. In Gebäuden, Geschäften und Handwerksbetrieben wird nicht nur die Zeit zurückgedreht, sondern auch mit den Menschen, die in Originalkostümen auftauchen, das Freilichtmuseum belebt. Bemerkenswert die vielen Gerüche, vom Jod in der Apotheke, dem Bier im Pub, dem Brotduft in der Bäckerei bis zum deftigen Geruch im Schweinegehege.
Ein Garten, wo man sieht, dass nichts unmöglich ist: Stretton Old Hall. Zwei Designer und ein überaus engagierter Headgardener haben innerhalb von wenigen Monaten ein Gartenparadies der außergewöhnlichen Art geschaffen. Wassergärten mit Blickachsen, jeder Bereich gestylt und voller Pflanzenvielfalt. Und zwei Höhepunkte sind ist am Abschluss am Programm: Ashwood Nursery ist mit John Massey mittlerweile eine Pilgerstätte für Gartenliebhaberinnen und Gartenliebhaber. Der mehrfach ausgezeichnete Goldmedaillen-Gewinner der Chelsea Flower öffnet seinen Privat-Garten, Und dann gibt’s noch einen kurzen Abstecher in den RHS-Garten in Wisley.