Überall beginnen sich Natur und Garten auf den Frühling einzustellen und in den Gärtnereien und Gartencentern tummeln sich schon viele Gartlerinnen und Gartler. Viele der Pflanzen und Gartengeräte sind lang bewährt, aber es kommen doch einige neue hinzu. Hier einige der Neuheiten, die vor kurzem auf der IPM, der Internationalen Pflanzenmesse in Essen, vorgestellt wurden.
- Pflanzen, die der Hitze trotzen
Großer Schwerpunkt: Pflanzen, die der Hitze und der Trockenheit trotzen. „Hitzeprofis nennen wir das Sortiment, das aber nicht bloß aus sukkulenten Pflanzen besteht, sondern auch aus Blütenpflanzen, die aber die Hitze vertragen und auch nach einigen Regentagen nicht schlapp machen“, erzählt der Pflanzenzüchter Andreas Kientzler.
- Genuss fast rund ums Gartenjahr
Naschobst, wie Heidelbeeren, Ribisel oder auch Rhabarber kann nicht nur noch zu einem bestimmten Termin geerntet werden: „Wir haben in den letzten Jahren Sorten selektiert, die eine zweimalige oder mehrmalige Ernte ermöglichen“, erläutert der Schweizer Pflanzenzüchter Markus Kobelt. So werden bei den Heidelbeeren Sorten angeboten, die unmittelbar nach der ersten Ernte gleich nochmals blühen und dann im September Früchte tragen. Ein Rhabarber der nicht bloß bis Mitte Juni abgeerntet werden, sondern so kraftvoll wächst, dass er auch im Sommer und Herbst beerntet werden kann. Die Oxalsäure soll bei diesen Pflanzen kein Problem sein.
- Krankheitsfeste Kartoffeln
Interessant auch eine Kartoffelsorte, die praktisch absolut resistent gegen die Kraut- und Braunfäule ist. „Versuche in unserer Gärtnerei haben gezeigt, dass die Pflanzen auch direkt neben den kranken Pflanzen gesund bleiben“, erklärt Kobelt. Die Selektionen entstanden ganz ohne Genmanipulation, sondern ausschließlich durch gezielte Kreuzungen. Die ersten Exemplare kommen in ausgewählte Gärtnereien.
- Altes ganz neu am Markt
Für viele Gärtnerinnen und Gärtner ist die Vielfalt ein großes Anliegen. Auch im Gemüsebereich. Ein oö. Saatguthändler hat eine komplett neue Kollektion an Biosaatgut vorgestellt. „Diese Sorten sind alle samenfest, man kann also tatsächlich aus den eigenen Samen im kommenden Jahr wieder Gemüse ziehen“, sagt der Saatguthändler Johannes Huber aus Ried im Innkreis. Unter anderem gibt es klein bleibende Kürbisse, Karotten in den unterschiedlichsten Farben und natürlich Tomaten.
- Süß – aber kein Zucker
Außergewöhnliches kommt ebenfalls in die Gärtnereien: eine Pflanze, die ein Laub hat, wie ein Cannabis-Kraut, mit ihr aber ganz und gar nichts zu tun hat, dafür aber zuckersüß schmeckt. „Das Zuckerblatt gehört zur Familie der Him- und Brombeeren, ist absolut winterhart und kann für Tees verwendet werden“, sagt der Pflanzenzüchter André Segler.
- Altbekannt – aber intensiv gefragt
Bei den Hortensien wird’s dunkel, daher wohl auch der Name „Eclipse“, was übersetzt Sonnenfinsternis heißt, denn die Pflanze hat fast schwarze Blätter und eine ganz außergewöhnliche Blüte. Nach wie vor gefragt ist die Schneerose – mit außergewöhnlichen gefüllten Blüten, andererseits auch durch Kreuzungen, die sich durch eine besonders lange Blütezeit auszeichnen. Und noch ein alter Newcomer taucht überall auf: die Nelke! Ob im Topf oder als Schnittblume. „Pink Kiss“ wächst kompakt, bildet immer wieder neue Blüten, duftet und ist robust. Interessant eine Schnittnelke: sie hat keine bunten Blütenköpfe, sondern „blüht“ ganz in grün.