Immer zeitiger startet das Gartenjahr und so manche alte Gartenkalender passen, was die Gartenarbeit betrifft, überhaupt nicht mehr. Hier eine aktuelle Übersicht über die wichtigsten Arbeiten und wann man sie durchführen sollte.
- Baumschnitt
Wer Obstbäume im Garten hat, sollte jetzt (am besten von einem Fachmann machen lassen) schneiden. Apfel- und Birnbäume so reduzieren, dass Licht und Luft in die Krone kommen. ABER: Niemals zu viel schneiden, denn starker Schnitt bedeutet starkes Wachstum. Nicht geschnitten werden jetzt Kirschen, Zwetschken oder Marillen. Die Wunden heilen schlecht und es kann sich Gummifluss bilden. Gehölze generell nur ausschneiden – KEINEN Kugelschnitt bei Blütensträuchern, sondern immer die ältesten Äste bodeneben herausschneiden. Frühlingsblühende nach der Blüte schneiden. Rosen kann man schon schneiden. Immerhin blüht – als Zeigerpflanze – schon die Forsythie.
- Schädlinge bekämpfen
Je früher man dran ist, desto geringer ist zum Beispiel die Belastung durch Schnecken. In den ersten milden Tagen waren zuletzt schon viele der ganz kleinen Nacktschnecken unterwegs. Wer noch wenig Nützlinge im Garten hat, muss mit einem Bio-Schneckenkorn (z.B. Feramol compact oder Compo-Bio) streuen. Auch Obstbäume sollten jetzt mit einer sogenannten Winterspritzung behandelt werden. Tropfnass, dann erwischt man die in der Rinde überwinternden Schädlinge. Bei großem Befall im letzten Jahr Netzschwefel zugeben. Temperatur für die Anwendung muss über 15 Grad sein.
- Rasenpflege
Da ist keine Eile angesagt. Keinesfalls zu früh vertikutieren. Bester Zeitpunkt nach dem zweiten Schnitt, dann sind die Graspflanzen wieder gut eingewachsen. Gedüngt werden kann schon – nur organisch, dann wird das Grundwasser – sollte es stark regnen – nicht belastet. Gemäht wird erst, wenn das Gras gut zehn Zentimeter hoch ist. Unkräuter, so sie stören, gleich jetzt ausreißen und sofort nachsäen.
- Kübelpflanzen ausräumen
Eine der schwierigsten Entscheidungen, denn man kann nur sehr schwer die Wetterentwicklung für die nächsten Wochen einschätzen. Robuste Pflanzen lassen sich aber bald ausräumen (Hanfpalme, Lorbeer, Olive oder auch der Oleander). Alle anderen können ins Freie, müssen aber bei Frost wieder ins Überwinterungsquartier. Vor allem die Citrus sind hier besonders gefährdet.
- Kräuter setzen
Viele der mediterranen Kräuter sind extrem robust und können schon in Kisterl gepflanzt werden. Schnittlauch hält auch viel aus, alle anderen vorgezogenen Kräuter sollte man bei starkem Frost wieder unbedingt geschützt einräumen. Im Garten gesetzt hilft doppellagiges Vlies.
- Gemüse anbauen
Kohlrabi und viele der Pflücksalate lassen sich in Frühbeeten schon setzen. Im Hochbeet mit Abdeckung ist es ebenfalls kein Problem mehr. Im Freiland unbedingt mit Vlies abdecken. Bei leichtem Frost einlagig, bei starkem Frost doppellagig. Aussäen kann man schon Radieschen, aber auch Kresse.
- Frühlingskisterl setzen
Mit Primeln, Narzissen, Hyazinthen, Tulpen und den kleinen Hornveilchen holt man den Frühling in den Garten, auf Balkon, Terrasse oder Fensterbank. Alle diese Frühlingsblüher halten problemlos einige Minusgrade aus. Wird’s ganz stark frostig, dann sollte man auch mit Vlies schützen. Alle diese im Topf gezogenen Frühjahrsblüher lassen sich später in den Garten setzen. Wichtig – gießen und düngen, bis die Blätter der Zwiebelblumen komplett eingezogen sind.