Es gibt Pflanzen, die werden plötzlich so populär, dass kaum genügend Ware vorhanden ist. Der Sonnenhut gehört dazu. Der korrekte deutsche Name ist eigentlich „Purpur-Sonnenhut“, doch die Zeiten, dass es diese herrlich nordamerikanische Staude nur in Purpur gegeben hat, sind längst vorbei. Von weiß, über orange bis hin zu rot und in bunten Schattierungen reicht die Palette.
Der „Igelkopf“
Echinacea purpurea – so der botanische Name, deutet auf den zweiten deutschen Namen hin: Igelkopf, denn „Echinos“ ist das griechische Wort für Seeigel. Besonders bekannt ist der Purpur-Sonnenhut als Naturheilmittel bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen. Doch gibt es hier keine wissenschaftlichen Studien, die das belegen.
Daher geht es vor allem um die großartige Blütenwirkung der Staude. Als Standort ist ein sonniges Beet mit einem humosen, gut durchlässigen Boden ideal. Halbschattige Plätze sind nicht so ideal, weil die Pflanze weniger Blüten ansetzt. Sonnenhüte sind kurzlebige Pflanzen, wenn man sie nach der Blüte nicht sofort zurückschneidet. Nur dann entwickelt sich ein starker Wurzelstock und bringt jedes Jahr viele Blüten. Besonders wertvolle Sorten sollte man sogar im ersten Jahr vor (!) der Blüte abschneiden, dann entwickelt sich eine kräftige Pflanze, die viele Jahre blüht. Im Frühjahr heißt es aufpassen: Die Schnecken lieben den ersten zarten Austrieb (ähnlich wie bei den Dahlien). Übrigens: Leicht zu verwechseln ist der Purpur-Sonnenhut mit dem Gelben Sonnenhut, der Rudbeckia, der etwas robuster ist, auch im Halbschatten gut gedeiht, aber immer ausreichend Nährstoffe benötigt.
Enorme Nachfrage
„Die Nachfrage nach den neuen Sorten des Purpur-Sonnenhutes ist enorm“, berichtet der Staudengärtner Adi Wenzl aus dem oö. Waldneukirchen, der als Großhändler Gärtner und Gartencenter beliefert. Vor allem die kräftigen Farben sind gefragt, die im Hochsommer an besonders heißen Standorten für einen Blickpunkt im Garten sorgen. Sein Tipp: Im Winter vor zu viel Nässe schützen, dann blühen die Stauden jahrelang. Am besten Kies ins Pflanzloch geben, dann gibt es keine Staunässe.
Besonders intensiv gezüchtet haben amerikanische Gärtner. Der Star ist die Serie Sunseeker geworden, die besonders große Blüten in den unterschiedlichsten Blütenfarben hervorbrachte. „Sunseeker Citrus“ und „Sunseeker Golden Sun“ haben strahlend gelbe Blüten, „Sunseeker Blush“, ist fast eine Reminiszenz an die urspüngliche Blütenfarbe des Sonnenhutes. Kräftig orange zeigen sich „Sunseeker Clementine“ und „Sunseeker Minelo“, mit ganz außergewöhnlichen Blütenblättern „Sunseeker Mango Sunrise“ oder „Sunseeker White Perfection“ mit doppeltenden weißen Blütenkranz.