Der Hollerröster, wie er bei uns daheim immer genannt wurde, das Hollerkoch oder auch die Hollersuppe anderswo, gehören zum typischen Start in den Herbst. Mit Apfelspalten, Zwetschken und Gewürzen vereint er so viele Geschmacksrichtungen, dass es gar nicht so leicht ist zu sagen, warum dieses Kompott so köstlich ist. Absolutes „I“-Tüpferl: eine Kugel Vanilleeis.
Rund 20 Sorten in meinem Garten
Die kulinarische Lust war damit schon in der Kindheit gelegt, die botanische Lust kam mit meinen ersten Englandreisen. Lange bevor hier bei uns der dunkellaubige Holunder populär wurde, zierte er über dem Ärmelkanal die Gärten. Dazu fiederblättrige, gelblaubige, panaschierte und viele, viele andere. Es sollten gut 20 Sorten sein, die bei mir im Garten wachsen, wenn nicht doch wieder eine Wühlmaus ein Schlupfloch durch die Gitterkörbe gefunden hat, die die Wurzeln schützen sollten. Zack – und wieder ist eines der Sammlerstück abgestorben.
Aber wenn man schon ein paradiesisches Gericht aus den Früchten dieser Sammlung erwarten kann, dann passt ein Sprichwort, das mir Briten immer bei meinen Besuchen erzählen, wenn ich die Schönheit des Gartens bewundere: „Zu jedem Paradies gehört die Schlange“. Na gut – davon habe ich viele. In den unterschiedlichsten Verkleidungen.