Hitze über Wochen, Trockenheit, dass die Erde tiefe Sprünge bekommt und dann wieder sintflutartige Niederschläge: Damit der Boden das alles verkraftet, benötigt er Humus – am besten in Form von Kompost. Jetzt ist die beste Zeit, einen neuen Komposthaufen anzulegen. Blättert man in Büchern oder stöbert man im Internet – man ist schnell überfordert, wenn es um Tipps für das Anlegen eines Komposthaufens geht. Oft heißt es dann: „Zu wenig Platz!“ oder „Er stinkt!“ Beides sind bloß Ausreden, denn: Kompost geht überall.

Wo sich der Komposthaufen befinden kann:

Der große Garten

Hier ist es am einfachsten, die „kleine Erdfabrik“ anzulegen. Ein Platz auf Mutterboden im Halbschatten ist ideal. Man benötigt keine Behältnisse, sondern schichtet in bunter Mischung die organischen Abfälle aus Haus und Garten (siehe: „Was gehört auf den Kompost!“) auf. Wird alles klein gehäckselt, erfolgt die Verrottung schneller, allerdings muss man dann den Haufen einmal umschichten. Wer Gehölze (bis zur Stärke von 1-2 cm) auf den Komposthaufen gibt, sorgt für viel Luft im Haufen und damit für Verrottung. Wichtig: Damit die Mikroorganismen aus Holz Humus machen können, benötigen sie Stickstoff. Das können die Küchenabfälle sein, der frische Rasenschnitt oder irgendein organischer Dünger, der bei viel holzigen Abfällen eingestreut wird. Idealerweise plant man drei Komposthaufen: Einer der aktuell befüllt wird, einer der ruht und einer der fertig ist, denn nach einem Jahr aufschichten, bleibt der Haufen ein Jahr liegen (und wird zum Beispiel mit einem Kürbis bepflanzt) und kann am Ende dieses Jahres verwendet werden. Einstreuen von Urgesteinsmehl und/oder Kompoststarter sorgt für eine ausgewogene Mineralstoffverteilung. Kompost im 2. Jahr unbedingt mit dickem Kompostvlies abdecken. Damit bleibt der Haufen feucht, trocknet aber auch nicht aus. Noch ein Vorteil: Unkraut beginnt nicht zu wachsen.

Der kleine Garten

Hier haben sich Komposthaufen bewährt, die durch Holzbretter, Ziegelmauern oder Kunststoff oder Metall begrenzt sind. Auch hier gilt, möglichst drei (zumindest aber zwei) kleinere Haufen anzulegen, damit die Erde Zeit hat zum Verrotten. Wichtig ist hier, dass das Meterial von Zeit zu Zeit mit einer Grabgabel belüftet wird. Es darf keine Fäulnis geben. Faustregel: Stinkt der Kompost, dann läuft was schief. Oft ist der Haufen zu verdichtet und zu nass. Allerdings nicht vergessen: Bei langer Trockenheit unbedingt gießen, denn nur dann können die Mikroorganismen arbeiten. Auch hier immer wieder mit dickem Vlies abdecken.

Die Terrasse oder der Balkon

Die Wurmkiste ist der Komposthaufen der Gartenfans in der Stadt. Alles was im „großen“ Komposthaufen passiert, das erfolgt auch in der kleinen Wurmkiste – aus den unterschiedlichsten organischen Materialen machen die Würmer nährstoffreichen Wurmhumus. Und das in relativ kurzer Zeit. Man braucht dazu eine Box, Kompostwürmer und ein Starterpaket an Erde. Und schon werden Küchenabfälle und kleinere Gartenabfälle von den hungrigen Würmern in Humus umgewandelt. Diese Erde ist extrem nährstoffreich und kann nur zum Untermischen verwendet werden.

Kompostwürmer

Kompostwürmer

Das kommt alles in den Gartenkompost

Im Prinzip alle organischen Abfälle aus Haus und Garten kommen auf den Kompost. Bei großen Anlagen können auch fauliges Obst und kranke Pflanzenteile entsorgt werden, doch sollten diese Teile immer sofort mit anderen Materialen (Rasenschnitt, Laub etc.) abgedeckt werden. Aus der Küche alle frischen Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz oder Tee auf den Kompost geben, aber niemals Gekochtes, Verdorbenes, Fleisch, Knochen etc. Man lockt sonst nur Ratten an. Sollten die einmal auftauchen, sofort mit Giftköder arbeiten. Diese aber so platzieren, dass keine anderen Tiere rankommen. Am besten in die Gänge (großen Löcher) legen und mit Dachziegel abdecken. Am besten täglich kontrollieren und zwei verschiedene Köder-Wirkstoffe abwechselnd verwenden – solange, bis sie liegen bleiben.