So klar manches erscheint, manchmal werden auch die grundlegendsten menschlichen Dinge unklar, wenn man sie auf die Pflanzenwelt überträgt. So geschehen kürzlich bei einer Veranstaltung, wo ich Pflanzen vorstellte, die im Winter eine ganz besondere Dekoration sind. Eine davon ist Skimmia japonica. Jetzt im Herbst sind diese Pflanzen in vielen Herbstschalen zu finden. Allerdings in zwei Sorten – einmal mit dicken roten Früchten und einmal mit kleinen roten oder weißen Blütendolden. Dass die beiden aber ganz eng zusammengehören, wissen die wenigsten. Und so ließ ich das Publikum raten, welche der beiden Pflanzen männlich und welche die Weibliche ist.
Aufklärungsunterricht 2.0 für Erwachsene
Wobei ich noch ein wenig verwirrte, denn die Pflanzen mit den Blütenknospen öffnet erst im kommenden Frühjahr die Blüten und sorgt dann für einen betörenden Duft. Als es nun darum ging, welche das Männlein und welche das Weibchen ist, gingen die Meinungen auseinander. „Die Duftende ist die weibliche, meinten einige. Und die zwar schöne, aber doch langweilige mit den Früchten die männliche!“
Da begann der Aufklärungsunterricht 2.0 für Erwachsene. Na, wie ist das im Leben so… Wer sind die, die für Nachwuchs sorgen? Dann war klar: die Blüten-Skimmia ist die Männliche und die Frucht-Skimmia die weibliche. Genauso wichtig ist die Partnerschaft übrigens beim Ilex – fehlt der weibliche oder der männliche Partner, gibt’s keine roten Früchte!