Es gibt wenige Pflanzen, die so eng mit der Weihnachtszeit in Verbindung stehen, wie die Stechpalme, botanisch Ilex aquifolium oder – und da sind wir bei Hollywood – auf englisch: Holly. Der Wald rund um die Filmmetropole war ein Ilex-Wald und so kam es zu dem Namen, der mit allem, aber nicht mit dem Gehölz in Verbindung gebracht wird.
Überraschende Fakten rund um „Holly“
Rund um diese „Weihnachts-Pflanze“ gibt’s aber einige ganz überraschende Fakten. Zunächst einmal ist die europäische Stechpalme keine Palme, wird aber gerne in der Katholische Kirche als Ersatz für Palmblätter beim Binden von Palmbuschen verwendet. Daher die Namensverwirrung. Die Pflanze ist eine heimische immergrüne Waldrandpflanze, aber in der Natur durch frühere intensive Nutzung (Werkzeugstiele, etc.) arg bedroht. Die ältesten Ilex werden auf 300 Jahre geschätzt, stehen sie in Parks, dann werden sie bis zu 15 Meter hoch, am ursprünglichen Standort im Wald wachsen sie strauchartig als Unterwuchs.
Blätter und Früchte sind giftig. Allerdings nur für uns Menschen und die Haustiere. Vögel schätzen die roten Beeren nach dem ersten Frost als Winterfutter, die ausgeschiedenen Samen sorgen für die Verbreitung. Wild frisst die Blätter ebenfalls. Das Gehölz schützt sich aber mit stacheligen Blättern (daher der Name Stechpalme).
Apropos stachelige Blätter: der ursprüngliche europäische Ilex hat nur im unteren Bereich die stacheligen Blätter, im oberen Bereich werden sie dann rund. Vermehrt man diese durch Stecklinge, kann man diese Besonderheit weiterkultivieren. So gibt es ganz stachelfreie Sorten.
Männliche und weibliche Ilex
Es gibt männliche und weibliche Ilex. Nur wenn man beide in nicht zu weitem Abstand pflanzt, wird man ab Ende Oktober die Früchte an den weiblichen Sträuchern finden. In Baumschulen gibt es neben den heimischen auch einige attraktive Kreuzungen. Die Sortennamen („Blue Prince“ und „Blue Princess“) stehen für die männlichen und weiblichen Sorten.
Die Stechpalme ist extrem frosthart, aber empfindlich was die Wintersonne bei starkem Frost betrifft. Denn dann kann der Ilex bei stark gefrorenem Boden kein Wasser aufnehmen und die Blätter vertrocknen. Gießen ist an frostfreien Tagen auch im Winter, besonders bei Bepflanzung im Kübel, daher extrem wichtig.
An den Boden stellt die Stechpalme keine allzu großen Ansprüche. Es sollte aber keinesfalls Staunässe geben und der Kalkgehalt sollte nicht zu hoch sein. Am besten immer mit organischem Rhododendron-Dünger versorgen, der enthält Schwefel, der den Kalk neutralisiert.
Hat man die Pflanze im Garten, dann werden jetzt die Äste mit den Beeren und den grünen Blättern geschnitten und für Gestecke oder Tischschmuck verwendet. Oder man schneidet einfach deshalb, damit der Strauch in Form bleibt. Würde man ihn nicht rechtzeitig schneiden und einmal stark einkürzen, dann kann es passieren, dass er in ziemlich unbändiger Art aus den Wurzeln Schösslinge treibt und ziemlich lästig werden kann.