Auch wenn Pfingsten heuer erst Mitte Juni ist, gilt: Kein Mai ohne Pfingstrosen. Die ersten beginnen schon zu blühen. Sieben Tipps für diese uralte Heil- und Zierpflanze von der es mehr als 2000 Sorten gibt.

1.    Zur Pflege: Alle Pfingstrosen haben eines gemeinsam. Sie lieben einen Standort in humoser, nicht zu trockener, nährstoffreicher, aber nicht überdüngter Erde. Siewollen Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte in Ruhe gelassen werden. Gepflanzt wird idealerweise im Herbst, aber auch jetzt lassen sich Pfingstrosen, die im Topf stehen, gut setzen. Das wichtigste: Niemals zu tief pflanzen. Idealerweise genau so tief, wie im Topf. Wer es ganz perfekt machen will, der entfernt die Blütenknospen im ersten Jahr, das gibt dem Stock Kraft.

2.    Am bekanntesten ist die traditionelle Bauernpfingstrose in rot, weiß und rosa – gefüllt und ungefüllt blühend. Sie gehört zu den robustesten. Sie galt immer als Medizin:  die Samen – in der Nacht gesammelt, damit der Specht es nicht sieht, weil man sonst das Augenlicht verliert, wurden gegen die Gicht verwendet. Auch die Epilepsie versuchte man damit zu heilen. Jedenfalls gehörten sie zu den Klostergärten, seit sie die Benediktiner über die Alpen gebracht haben.

3.    Damit die Pfingstrosen nicht beim ersten Regen auseinanderfallen, stellen sie Drahtbögen rundherum. Oder sie machen es wie die Engländer, die schon im Frühjahr dicke, verzweigte, Haselnussäste rundherum in die Erde stecken, an die sich die Pfingstrosen dann anlehnen können.

4.    Die Edelpfingstrose, oder auch Chinesische Pfingstrose oder Paeonia lactiflora überrascht mit der größten Vielfalt: riesige gefüllte Blüten, duftend oder einfache Blüten, die auf fingerdicken Stängel stehen und robust jeden Wind und Regen überstehen.

5.    Die Baum- oder Strauchpfingsrosen, die lange Zeit als echte Raritäten galten, aber nun Einzug in unsere Gärten halten. Paeonia suffructicosa blüht weiß, rot, rosa – gefüllt und ungefüllt und hat meist einen sehr angenehmen Duft und Blüten, wie aus Seide. Achten muss man bei den Baum- oder Strauchpfingstrosen: Sie sind auf die Staudenpfingstrosen veredelt und müssen deutlich tiefer gepflanzt werden. Am besten leicht schräg, dann bilden die holzigen aufgepfropften Teile bald Wurzeln.

6.    Nach dem Abblühen gilt für alle Pfingstrosen: nur die Samenstände entfernen. Das Laub bleibt komplett erhalten, denn die Pflanze braucht Kraft für die Blüten.

7.    Im Herbst werden die Staudenpfingstrosen – also jene die alljährlich neu austreiben und bei denen nur der Wurzelstock überwintert – bodeneben abgeschnitten. Die Strauchpfingstrosen dagegen werden nicht geschnitten. Sie brauchen auch einiges an Platz und können bei guten Boden- und Lichtverhältnissen bis zu zwei Meter im Durchmesser einnehmen.

strauchpfingstrose

 

Schöne Begleiter für Pfingstrosen sind alle so genannten Prachtstauden – von Rittersporn über Lupinen bis hin zum Orientalischen Mohn, aber auch Strauchrosen oder Hochstammrosen sehen in Kombination mit den Paeonien schön aus. Und noch ein Tipp: der Zierlauch versteckt die vergilbenden Blätter unter den saftigen Blättern der Pfingstrosen und die großen Blütenkugeln wiegen sich darüber im Wind.

Pfingstrosen erhält man bei vielen Gärtnern, spezialisiert sind zwei in Oberösterreich: Stauden Feldweber in Ort im Innkreis – www.Feldweber.com und Pfingstrosen Miely in Wallern an der Trattnach – www.paeoniamiely.com dort stehen einige tausend Pfingstrosen (28. Mai bis 5. Juni) auf Feldern.