Gerade in diesen Tagen sind sie wieder unterwegs, die Hobbygärtner mit Anhängern voll mit Gehölzschnitt und anderen „Abfällen“ aus dem Garten – „um zu entsorgen“. Ein Gartenfreund bringt jedes Jahr seinen Komposthaufen – er nennt ihn Misthaufen – im Herbst weg. Das ist echte Geldvernichtung!
Es gibt schon Situationen, wo es in einem normalgroßen Garten ein Problem mit dem Entsorgen von Gehölzschnitt gibt – wenn eine Hecke wieder einmal drastisch reduziert wird oder wenn ein Baum umgeschnitten wird. Dann kann es für den eignen Kompost schon zu viel werden. Aber bei „Normalbetrieb“, sollte die ursprüngliche Kreislaufwirtschaft stattfinden.
Gelernt habe ich das Kompostieren so richtig von der langjährigen Linzer Stadtgartenleiterin Helga Wagner. Sie hat in Zeiten, als der Kunstdünger das allein Seligmachende war, den gesamten „grünen“ Teil der Stadt Linz auf biologisch umgestellt. Da wurde kompostiert, mit Kräutern gespritzt und auf jegliche chemische Dünger oder Gifte verzichtet – gegen den Willen der Vorgesetzten. Und in ihren Vorträgen hat sie darüber mit Enthusiasmus berichtet. Das ist jetzt gut 30 Jahre her. Gemeinsam mit der Biogarten-Pionieren Marie-Luise Kreuter (meine Bibel „Der Biogarten“) prägte sie mein Gärtnerleben.
In den 20 Jahren hab ich nur zwei Mal Grünschnitt und Teichräumgut wegbringen lassen – sonst kommt alles auf meine drei Komposthaufen, wobei der 3. das ganze Jahr über Erde liefert. So viel, dass ich sogar dann und wann an Verwandte das „schwarze Gold“ des Biogärtners verschenke.
Und der Gartenfreund, der sich noch immer nicht überzeugen lässt holt nach der Entsorgung palettenweise Erdsäcke. Die Wirtschaft freut sich, die Umwelt weniger.