Verändert ein Mensch, den man oft sieht, plötzlich sein Aussehen, dann ist das ein Überraschung – ja es geht sogar so weit, dass man ihn beinahe nicht erkennt. Eigentlich wollte ich ja darüber nicht schreiben, aber es sind so viele Reaktionen gewesen, dass ich mich nun doch entschlossen habe diese Garten – Verzeihung – Bartgeschichte zu erzählen. Über den Winter habe ich mich also entschlossen meinen Bart wachsen zu lassen. Eigentlich deshalb, weil ich es einfach satt hatte, mich jeden Tag zu rasieren. Später wurde mir erklärt, dass Bart zu haben ja „unheimlich cool ist“. Gut – das war der Ausgangspunkt. Dass die Pflege eines Bartes noch mehr Mühe ist, ist eine andere Sache. Und dass meine Frau noch immer davon nicht begeistert ist, soll auch nicht unerwähnt bleiben. Kurios sind aber die Reaktionen der Gartenfreundinnen (und nur die haben sich gemeldet). Eine schrieb – wörtlich – „… mir gefällt eh ihr Bart, der wächst toll, aber viel wichtiger ist warum verliert mein Oleander die Blätter?“ Oder bei der Kassa im Gartencenter hörte ich eine Gartenfreundin flüstern: „Ist er das wirklich?“ und dem Nachsatz: „… der Bart macht ihn noch schlanker…!“ Alles flüsternd – ich sollte es offenbar nicht hören. Einer Gartenfreundin musste ich versprechen, dass die „Haare im Gesicht nicht für die Ewigkeit sind“ und eine reife Stammgästin bei meinen Vorträgen kam und streichelte mir die Backen: „Ich wollte immer einen Mann mit Bart – bei meinem Ehemann wuchs er aber nur sporadisch“. Also vorerst bleibt’s beim Bart – und es geht mir wie bei einer perfekt geschnittenen Hecke – viel Mühe. Freiwachsende Wildsträucher sind mir lieber, aber mit Rauschebart dürfte ich dann nicht mehr nach Hause kommen.