Zuerst kein Winter und dann der Rückschlag mit Schnee, wenn wir alle hinaus und Garten und Balkon auf Frühjahr trimmen wollen. Der Ausweg für die Durststrecke ist die Fensterbank. Besonders beliebt sind da die Gemüse, Kräuter und viele Sommerblumen: Kein Frühjahr ohne die Pflanzen auf der Fensterbank. Sie wird in den nächsten Wochen wieder zur Kinderstube für all das, was uns im heurigen Sommer den Alltag würzt. Damit das gelingt heißt es Grundlagen zu beachten.

  1. Die richtige Aussaaterde für kauft man entweder fertig aus der Packung oder stellt sie selbst her. Folgende Erdmischung hat sich am besten bewährt: Maulwurfwerde (im Frühjahr bei einem Sonntagsausflug leicht zu sammeln), Anzuchterde aus der Packung und Quarzsand. Alle Teile gut mischen. In die Schalen gibt man am Boden eine Schicht Sand und die Abzuglöcher werden mit einem Tonscherben abgedeckt, damit sie nicht durch Erde verstopft werden können.
  2. Der hellste Platz auf der Fensterbank ist der beste. Damit die Erde nicht zu kalt wird Dämmplatten oder 4 Joghurtbecher als „Säulen“ unterstellen. Schalen immer mit Glasplatte abdecken. Oder man verwendet am besten gleich die kleinen Zimmergewächshäuser. Sie gibt es sogar mit preiswerter und energiesparender Bodenheizung.
  3. Gesät wird dünn. Immer beachten, dass manche Samen Lichtkeimer sind, wie zum Beispiel Basilikum. Würde man sie abdecken, gehen meist 50 % der Samen nicht auf. Nach dem Säen angießen und ab nun täglich die Schalen lüften und dosiert gießen, falls nötig.
  4. Damit Pilzkrankheiten zurückgehalten werden am besten mit Schachtelhalmtee gießen. Das verhindert Krankheiten, wie Grauschimmel sehr gut. Zinnkrauttee kann man selbst herstellen. 3 dag auf 1 Liter Wasser, 24 Stunden ziehen lassen, dann eine ¾ Stunde köcheln, abkühlen und etwa 1:5 verdünnt zum gießen verwenden. Und noch etwas sollte man dem Gießwasser zusetzen: EM – Effektive Mikroorganismen. Sie unterstützen das Wurzelwachstum enorm.
  5. Rechtzeitig pikieren, also auseinandersetzen, wenn das Saatgut nicht gleich in kleine Töpfe (Quelltöpfe) gesät wurde. Ansonsten müssen nach zwei bei drei Wochen die Pflanzen in größere Töpfe gesät werden. Als Pikierwerkzeug ist ein spitzer Bleistift ideal. Damit Wurzeln lockern und in den neuen Topf setzen, Erde nur leicht andrücken.
  6. An sonnigen Tagen die Pflanzen abhärten. Das heißt immer wieder ins Freie stellen. Zunächst mit dünnem Vlies abgedeckt, damit die zarten Keime nicht verbrennen, später in die volle Sonne. Damit wachsen die Pflanzen kompakt.
  7. Kaum haben die Pflanzen die Kinderstube verlassen benötigen sie Nährstoffe. Daher in die Erde, die zum Umpflanzen verwendet wird, nun organischen Dünger einarbeiten. Man kann auch mit Bio-Dünger flüssig nachdüngen. Allerdings nicht übertreiben. Die zarten Wurzeln verbrennen bei zu viel Dünger schnell.