Schwiegermutterzunge – warum? Da hört man unterschiedlichste Erklärungen. Die Länge der Blätter und vor allem das „spitze“ Ende sollen der Grund dafür sein. Also die spitze Zunge der Schwiegermutter? Schon einfacher zu erklären sind die Namen Bajonettpflanze und Bogenhanf: die Eingeborenen Afrikas haben aus den Fasern Bogensehnen gemacht. Und noch heute werden aus den Fasern der Blätter Seile hergestellt.
Wie immer viel einfacher und klarer ist es, wenn man anstelle des deutschen Namens, den botanischen verwendet (und der ist gerade bei dieser Pflanze auch ziemlich geläufig). Entdeckt wurde die Pflanze schon im 18. Jahrhundert von einem schwedischen Botaniker, der sie nach dem Fürsten von Sanseviero benannt hat.
Ich kann mich noch gut an die Fleischhauerei in meiner Heimatstadt erinnern. Im Schaufenster standen drei riesige Stöcke, die auch ab und zu blühten. Dann war anstelle des typischen Geruchs einer Fleischhauerei, der parfumartige Duft der Sansevierienblüten zu riechen.
So alltäglich diese Pflanze früher war, so still und heimlich verschwand sie. Und das obwohl sie absolut robust ist: Weder trockene Luft noch wochenlanges Nichtgießen kann dieser Pflanze zusetzen. Einzig ein zuviel an Wasser macht ihr den Garaus.
Aber alles kommt offenbar wieder: diese Zimmerpflanze erlebt nun eine echte Renaissance: Freilich nicht nur in den damals üblichen Sorten mit den grün/gelben Blättern, sondern in den unterschiedlichen Formen und Farben. Zum Teil sogar mit geflochtenen Blättern oder als kleine Rosetten in Schalen.
Mit ein Grund für die Wiederkehr könnte die Tatsache sein, dass diese Pflanze ein Schadstoffkiller im Zimmer ist. Versuche haben gezeigt, dass die Schwiegermutterzunge Luftbelastungen durch Benzol oder Trichlorethylen reduziert.