Seit einigen Jahren bin ich bereits für das Rote Kreuz bei einer der sogenannten „Betreuten Reisen“ mit dabei. Gut 25 Gäste sind da mit intensiver Betreuung von Rot-Kreuz-Mitarbeiterinnen unterwegs, um wenigstens ein Mal pro Jahr für ein paar Tage die eigenen vier Wände zu verlassen. Denn von den 25 Teilnehmern waren acht auf einen Rollstuhl angewiesen, einige mit Rollator unterwegs und die übrigen mussten – bis auf wenige Ausnahmen – auch immer wieder pausieren.
Eine ganz neue Welt
Der Ausflug, den ich begleitet habe, führte uns nach Schloss Hof im östlichsten Teil Österreichs. Eine Pracht, die da Anfang des 21. Jahrhunderts aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde. Es war die Initiative einiger weniger, die nicht nur das eindrucksvolle Gebäude von Prinz Eugen, sondern auch den herrlichen barocken Garten wiederentstehen lassen. Ähnlich kam es mir bei dieser Reise vor. Menschen, für die oft der tägliche Aktionsradius nicht viel größer ist als die Wohnung, erleben plötzlich eine ganz neue Welt. Weg von Daheim, wo einem die Decke nicht nur sprichwörtlich auf den Kopf fällt und unterwegs sein mit Leuten, denen es ähnlich geht.
Ich darf gärtnerisch und „spitzbübisch“ die Gruppe zwei Tage unterhalten. Für mich eine willkommene Abwechslung und gleichzeitig werde ich noch zufriedener, als ich so wie so schon bin. Denn da zeigt sich: Meine vielen Reisen und die 70.000 Kilometer, die ich zur Zeit Jahr für Jahr unterwegs bin, werden irgendwann einmal Luxus sein. Hoffentlich gibt’s dann auch noch jemanden, der mich einmal aus der Wohnung holt…