Einige Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass die Zimmerpflanzen out sind. Wenn man mit Blumenliebhaber sprach, hatte zwar jeder den einen oder anderen Liebling, doch die breite Masse begnügte sich mit ein paar „Wegwerfstöcken“. Doch das hat sich in den letzten beiden Jahren deutlich gewandelt. Zwar werden ein Großteil der Zimmerpflanzen nicht mehr beim Gärtner, sondern im Möbelhandel oder beim Lebensmittelhändler (im Vorbeigehen) gekauft, doch die Topfpflanzen sind wieder „in“.

„Ohne kann ich es mir nicht vorstellen“

Vor ein paar Wochen, als ich in einem großen Möbelhaus unterwegs war und viele Studenten ihre „Buden“ einrichteten, waren in fast allen Einkaufswagen einige Grünpflanzen. Mich haben natürlich die Beweggründe interessiert, die die angehenden Studenten zum Kauf angeregt haben und hörte Überraschendes: „Bei uns daheim gibt’s überall Blumenstöcke, die die Mama pflegt. Ich hab sie zwar immer spießig gefunden, aber ohne kann ich es mir nun auch nicht vorstellen“.

So beginnt es mit Yucca und Einblatt sowie einigen Kräutertöpfchen auf der Küchenfensterbank und endet mit einem grünen Dschungel am Balkon, wenn einer vorhanden ist. Irgendwie kommt alles wieder. So wie bei mir. Da war meine Mutter zwar eher eine „Blumenstrauß-Gärtnerin“ (sie liebte die üppig gefüllten Vasen) und hatte nur einige Lieblinge: Die „Wasserhansln“ zum Beispiel. Ein eher seltener grün-weißer existiert noch immer als Erbstück bei mir im Glashaus und er wächst und wächst. Und mit ihm bleibt die Erinnerung. So wie der Yucca aus der Studentenzeit.