Es vergeht kein Gartenfrühling ohne ungewollten Besuch – die Familie Ente kommt Jahr für Jahr. Auch heuer war der kleine Teich, für Enten wohl das Fußbecken vorm großen Attersee das Ziel der Zweisamkeit. Wäre idyllisch und ein Bild, wie es sich der Naturgärtner wünscht.
Doch das Pärchen nutzt das Séparée nicht bloß zum Turteln, es sucht auch nach Futter – nicht oberflächlich, sondern getreu dem Motto: „Köpfchen unters Wasser, Schwänzchen in die Höh’“. Und dann wird – wie die Fachleute sagen – gegrundelt. Also der Boden nach Köstlichkeiten abgesucht. Und binnen weniger Stunden wird aus dem einst glasklaren Teich ein brauner Schlicksee.
Was bleibt übrig, als die Tierchen zu verscheuchen. Das beginnt in den ersten Tagen ganz harmlos. Beim Aufstehen am Morgen – erblicke, die – gehe zum Teich und sie fliegen weg. Wenig später, kommen sie wieder: ich gehe wieder zum Biotop. Doch diesmal bin ich kein großer Feind mehr und sie schwimmen beim Rundgang immer auf die andere Seite. Also: Variante 2 des geübten Entenvertreibers. Die schwarze Lederjacke ausziehen und einmal über dem Kopf kreisen lassen. Das scheint wie ein Raubvogel zu sein und sie zischen ab. Das geht einige Tage so dahin, bis ihnen das auch egal ist und ich mit dem Algennetz und dem langen Stab aktiv werde. Bis auf 50 cm muss ich ran, ehe sie abfliegen. Nach 2 – 3 Wochen ist der Spuk vorbei und der Teich gehört meinen Libellen, Kröten und Ringelnattern.
Ich möchte aber nicht wissen, was die Nachbarn von meinen frühmorgendlichen Teichumrundungen halten – aber was tut man nicht für ein klares Teichwasser…