Seit alters her ist dieses Gehölz ein treuer Gartenbewohner und blüht in vielen Farben: weiß und gelb, lila oder purpur. Der Strauch wird etwa 4 bis 5 m hoch, aber es gibt auch kleinere Sorten. Alle wachsen am liebsten auf einem sonnigen Platz. Im Halbschatten wächst er auch, allerdings gibt es weniger Blüten.
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Gepflanzt wird der Flieder vor allem wegen der duftenden Blütenrispen, die bis zu 20 cm lang sind und im Mai und Juni etwa zwei Wochen lang blüht. Ursprünglich blühte der wilde Flieder nur auf dem Balkan und wurde erst im 16. Jahrhundert durch die osmanischen Eroberungen in Mitteleuropa kultiviert. Auf der Balkanhalbinsel, wo der Flieder ursprünglich beheimatet war, wächst noch heute die kleinwüchsige Wildform der Pflanze. Die erste erhaltene Abbildung von blühendem Flieder stammt aus dem Istanbul des 16. Jahrhunderts. Ein Botschafter von Ferdinand I., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, hielt sich damals in Begleitung eines Arztes und eines Zeichners in Istanbul auf. Von dem österreichischen Zeichner stammt die erste Zeichnung, die sich heute im Wiener Privatbesitz befindet. Die Zeichnung gelangte von Istanbul nach Prag und diente als Vorlage für einen Holzschnitt, der 1565 in Venedig veröffentlicht wurde. Der Name hat viele Wurzeln, die slowenische Bezeichnung ist interessant, weil die wörtliche Übersetzung „spanischer Holunder“ lautet. Dieser deutsche Name ist um 1600 in Wien dokumentiert.
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Heute wird überwiegend Edelflieder gepflanzt, von denen es bis zu 900 verschiedene Sorten es geben soll. Besonders viele Fliedersorten sind in Deutschland, Frankreich und insbesondere in den USA entstanden.
Die Wildform kann starke Ausläufer entwickeln, die sofort entfernt werden sollten. Auch aus der Unterlage bei Veredelungen bilden sich oft wilde Triebe, die abgeschnitten werden. Bei Neupflanzungen sollte die Pflanze 15 cm unter der Veredelungsstelle gesetzt werden, damit auch aus der Sorte Wurzeln treiben. Noch besser aber ist es gleich „wurzelechte“ Edelflieder zu setzen, da gibt’s dann keine Schößlinge im ganzen Garten.
Nach der Blüte sollten die Blütenstände ausgebrochen werden, damit sich die neuen Blüten, die schon als Knospen vorhanden sind, besser entwickeln können. Bei großen Sträuchern ist das aber nicht nötig.
Der Flieder ist recht anspuchslos, er liebt aber eher kalkhaltige Böden, sandige und schwere Böden liebt er gleichermaßen, in dieser hohen Bodenverträglichkeit liegt sicher einer der Gründe für die weite Verbreitung. Die Veredelungen sind allerdings etwas anspruchsvoller, mögen mehr Kalk und sind dankbar für eine kräftige Düngung.
Die Schnittverträglichkeit ist noch zu loben, er kann bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden und treibt kräftig wieder aus. Meist allerdings muss man dann ein Jahr auf Blüten verzichten. Der wilde Flieder eignet sich gut für Hecken und Gruppenpflanzungen und wird gerne mit anderen Ziersträuchern gesetzt.
Flieder für jede Gelegenheit
• Syringa chinensis, Chinesischer Flieder, lilarosa, mit rotbrauner Rinde und mit vielen Trieben und Blütenrispen übersät, zierlicher als der übrige Flieder
• Syringa josikaea, der Ungarische Flieder, dunkelviolett
• Syringa microphylla Superba, der kleinblätterige Flieder, rosa, zweite Blüte im späten Sommer
• Syringa prestoniae Villosa, Flieder aus Kanada, sehr frosthart
• Syringa reflexa, Bogenflieder, überhängende Blüten, weinrot