An dieser Stelle habe ich schon einmal von jener Geschichte berichtet, die angehenden Baumschul-Gärtnern immer erzählt wird (und die wahrscheinlich gut erfunden ist). Sie zeigt aber ganz gut, wie gefährlich es sein kann, mit den falschen botanischen Namen zu agieren. Da soll einmal eine sehr engagierte ältere Hobby-Gärtnerin in eine Baumschule gekommen sein und wollte unbedingt zeigen, dass sie nicht eine dahergelaufene Pflanzenliebhaberin ist, sondern eine besonders engagierte. Sie wollte den Perückenstrauch kaufen und wollte ihn gleich mit dem Botanischen Namen „Cotinus“ verlangen. Doch was sagte sie: „Ich brauch dringend einen Coitus…“! Zuerst – so das moderne Märchen – Gelächter, bis ein älterer Gärtner meinte: „Das ist kein Problem, hübsche Dame…!“
Die Andenbeere als „Syphilis-Strauch“
Soweit die Historie. Eine ganz liebe Gartenreiseteilnehmerin, die mit den Englandreisen vor mehr als 15 Jahren das Garteln bei Null begonnen hat und nun schon ein Profi wurde, hielt für ihre Freundinnen einen Vortrag über ihren Garten. „Ich war nervös – unvorstellbar“. Besondere Angst hatte sie, dass ihr Pflanzennamen nicht einfallen. So lernte sie tagelang die botanischen Namen auswendig. Doch was passierte ihr dann: Als sie über die köstlichen Früchte der Andenbeere erzählte, wurde aus der Physalis plötzlich die Syphilis… Große Augen bei den Besucherinnen und dann großes gemeinsames Gelächter. „Ab dann war ich nicht mehr nervös“, erzählte sie bei unserer gemeinsamen Reise nach Schweden. Die Andenbeere heißt seither in der Familie der Syphilis-Strauch. Na Mahlzeit!