Der Urlaub ist zu Ende und er war einer der erholsamsten seit langem. Wie geplant war in diesem Sommer keine große Reise angesagt: Kurze Ausflüge ins benachbarte Bayern, Wanderungen zu den Naturjuwelen in der Umgebung und vor allem viel Zeit um den Garten zu genießen.
Genießen war angesagt!
Ja! Genießen war wirklich angesagt, manchmal auch intensiv gießen. Aber der Lohn für die Mühe war (und ist) dieses Jahr gewaltig. Wir ernähren uns fast ausschließlich von Gurken und Paradeisern. Noch nie hatte ich eine derartige Gurkenernte wie in diesem Jahr. Die Tomaten mickerten zuerst und hatten, wie bei einigen Gartenfreunden auch, Mehltau. Doch kaum waren die kranken und braunen Blätter entfernt, begannen die Berge an Früchten zu reifen und nun gibt es große Mengen, die in Tiefkühltruhe und Einweckgläsern diesen Sommer 2017 noch lange genießen lassen.
Nur einmal habe ich die Heimat für eine Gartenreise nach Berlin verlassen. Gemeinsam mit Gartenfans haben wir dort zahlreiche private Gärten und die älteste Baumschule Europas entdeckt. Ein berührendes Erlebnis, wie die „Späth’sche“ die letzten 300 Jahren überlebt hat. Mit 2.500 Mitarbeitern in der Glanzzeit, mit vielen jüdischen Mitarbeitern in der Nazi-Zeit, die vom Firmenchef versteckt wurden, mit einem denunzierten und ermordeten Firmenchef und einer DDR Zeit voller Auf- und Abs. Jetzt lebt sie in kleinstem Umfang wieder und sorgt dafür, dass die einzigartigen Züchtungen wieder in Umlauf kommen. Ich freue mich schon auf die ersten Blüten beim Flieder „Erinnerung an Ludwig Späth“ – für mich auch eine Erinnerung an den herrlichen Sommer 2017.