Schon ein Mal habe ich an dieser Stelle über die Initiative des deutschen Staudengärtners Dieter Gaissmayr erzählt. Er liebt die Kiesgärten über alles und findet auch die vielen Beispiele über gelungene Gestaltungen hervorragend. Allerdings ist aus dieser interessanten Idee eine für ihn (und für mich) ganz fürchterliche Entwicklung entstanden. Manche Hausbesitzer machen aus ihren Vorgärten (und oft auch aus den Gärten) totale Schotter- und Kieswüsten.
„Sie beklagen sich über das Zubetonieren und die große Hitze im Sommer in den Städten und decken dann selbst den Boden mit Folie ab und legen eine dicke Schicht Kies darauf“. Für Gaissmayr eine wirkliche Katastrophe, denn kleinklimatisch entstehen so richtige Hitzepole. Im Hochsommer heizen sich diese Flächen tagsüber auf und geben dann auch noch in der Nacht die Wärme ab. Einzige Dekoration ist dann in der Mitte ein Gartenzwerg oder – wenn er Zünsler und Pilz überlebt hat – eine Buchskugel!
Richtige Kiesgärten sind voller Leben!
Richtige Kiesgärten sind aber voller Leben, mit Pflanzen in jeder Steinritze und einer ganz enormen Vielfalt. Daher der Appell an alle, die ihren Vorgarten neu gestalten wollen: Entsteint Eure Gärten. Lasst der Natur ein wenig Platz und genießt das vielfältige Leben, das auch auf kleinsten Flächen stattfindet. Beispiele, wo in Städten Baumscheiben bepflanzt werden, sind der beste Beweis, dass die Größe eines Gartens kein Argument ist. Der Lohn für uns alle: ein angenehmeres Klima – ob an Hitzetagen oder bei Dauerregen.