Blühen die Dahlien, dann geht der Sommer allmählich zu Ende. Seit einigen Tagen hat die Hauptblüte begonnen, nun leuchten nicht nur in unseren Gärten, sondern auch bei vielen Ausstellungen die „Kinder Mexikos“.
Als Nutzpflanze wurden sie von mehr als 200 Jahren nach Europa geholt – man wollte die Knollen für die Ernährung nutzen – so wie die Kartoffel. Doch die Erträge waren zu gering und so erfreute man sich rasch an den herrlichen Blüten. Experimentierfreudige Köchinnen und Köche können übrigens die Blüten verwenden – sie lassen sich als bunte Beilage in Salate mischen. Doch im Garten sehen sie viel besser aus. Dafür sorgt einer der mittlerweile europaweit anerkanntesten Züchter in Österreich, Peter Haslhofer aus dem oö. St. Pankraz. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Dahlienzucht und weiß wohin der Trend heuer geht (siehe Interview).
Auf seinen Feldern stehen heuer mehr als 15.000 Pflanzen. Alleine 4.000 davon sind Sämlinge, die in diesen Tagen das erste Mal blühen. „Vielleicht ist ja heuer eine ‚Blaue Mauritius’ dabei“, lächelt der begeisterte Gärtner. Jahr für Jahr erntet er die Samen, sät sie aus und selektiert. Ein Volltreffer wäre eine blaue Dahlie – aber die gibt es nicht. Allerdings versucht man gezielt mit ins rosa und violett gehenden Züchtungen nahe an den Wunschtraum zu kommen. Hat man eine neue Dahlie gefunden, dann dauert es einige Jahre bis sie in genügender Stückzahl verkaufsbereit ist. Ein mühsamer Weg, der aber von den zahlreichen (und wieder mehr werdenden) Dahlienfreunden aus aller Welt belohnt wird. Sein Schaugarten in Windischgarsten oder die Dahlienschau im Stiftsgarten von Wilhering (7. – 9. September) sind wie ein Magnet.
Die wichtigsten Tipps für Dahlienfreunde
• Dahlienknollen kommen immer Ende April in die Erde. Standort sonnig, Boden humos und nur mit Hornspänen düngen. Achtung auf Schnecken – diese Tierchen lieben die Dahlien.
• Dahlien an einem Pflanzstab aufbinden. Will jemand besonders große Blüten, dann sollte er die Seitenknospen ausbrechen.
• Ganz wichtig ist das regelmäßige entfernen der abgeblühten Blüten. Sonst bilden sich dort Samen. Droht Frost mit Vlies schützen und so die Blütendauer verlängern.
• Nach dem ersten starken Frost, wenn die Blätter über Nacht plötzlich schwarz werden, die Pflanzen etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten. Die Knollen aus der Erde holen, Erde vorsichtig entfernen (niemals Waschen!!!) und an einer schattigen, luftigen Stelle des Gartens abtrocknen lassen.
• Im Keller (ideal wären 5 Grad) bei hoher Luftfeuchtigkeit in Sägespänen eingeschlagen, überwintern. Ist der Keller sehr trocken, dann besser in einem durchlöcherten Plastiksack lagern. Sehr große Knollen erst im Frühjahr teilen.
Seerosendahlie