Das Wochenende in London und die Fahrt zu den Spezialgärtnereien war für mich wie immer ein großartiges Erlebnis. Besonders eindrucksvoll war allerdings, dass das „Gardening“ hier in England nie endet. In Rockcliffe Gardens, wo ein Kärntner Obergärtner seit Jahren für eine besonders gelungene Gestaltung sorgt (auch diesen Garten besuche ich mit meiner Gruppe im Mai), kann man hautnah erleben, wie hier gearbeitet wird. Damit die „gestelzten Hecken“ wirklich so perfekt in Form bleiben, werden sie in den Wintermonaten gestutzt. Alle frischen Triebe werden Jahr für Jahr eingekürzt um diese perfekte Form zu erhalten. Wichtig ist ihm, genauso wie den Briten, die perfekte Wirkung eines Gartens auch in den Wintermonaten. Die Strukturen müssen dann jenen Platz einnehmen, den später die Blütenpracht übernimmt.
Bereits zehntausende Schneeglöckchen gepflanzt
Freilich sind auch die Blüten im Vorfrühling von Bedeutung, So hat er in seiner Zeit als Headgardner bereits zehntausende Schneeglöckchen gepflanzt. Und die Lenzrosen dürfen auch nicht fehlen. Hier allerdings gibt es eine spezielle Vorliebe der Besitzer des Anwesens: Es müssen rein weiße Blüten sein, die den Garten in den grauen Wintermonaten aufhellen. Dort wo dann im Sommer wieder die bunt bepflanzten Töpfe stehen, leuchten jetzt die winterlichen Blüten der Schneerosen. Und weil die Gärtner ja immer ein paar Schritte voraus sein müssen, wachsen im Gewächshaus schon die Stecklinge der Beetpflanzen herein. Garten und Gärtner ruhen nie, auch wenn es scheinbar die Natur in diesen Wochen noch tut.