Auch in diesem Frühjahr sind wieder einmal die Rekorde gepurzelt. Es gab noch nie so starken Frost Anfang März, wie dieses Jahr. Als der Garten bei minus 17 Grad im Frost erstarrt war, bin ich mit ziemlich trauriger Miene durch den Garten gegangen. Meine Schneeglöckchen, von denen ich nun schon gut 60 verschiedene Sorten habe, lagen alle flach am Boden. Man konnte meinen, sie waren mehr tot als lebendig. Auch in den ersten Tagen nach der sibirischen Kältewelle sahen sie ziemlich mitgenommen aus. Doch dann kam die Sonne und innerhalb von wenigen Stunden waren sie in voller Blütenpracht, wie vorher. Ja ich finde sie waren so gar noch schöner und präsentierten sich fast stolz: Wir sind die größten – wir haben die Kälte überstanden.
Die Schnecken haben wahrscheinlich überlebt!
Ähnlich ging es vielen andere Frühlingsboten, wie den Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum) oder auch den ersten Narzissen. Nur einige wenige Blütenblätter waren bei den Lenzrosen braun geworden oder manche Stiele komplett abgestorben. Genau so wie diese Naturkraft der Pflanzen ist freilich auch die Naturkraft der Tiere. Ich behaupte (und hab auch mit einigen Gartenfreunden bereits gewettet), dass der Frost den Schnecken überhaupt nichts getan hat. Sie haben sich in die Erdritzen zurückgezogen und gewartet. Die zweite Frostwelle könnte ihnen ärger zugesetzt habven, denn die ungeliebten Gäste habe ich schon an den Blütenblättern der Schneeglöckchen gefunden. Ob sie nun rechtzeitig in die Verstecke gekommen sind, wird sich zeigen. Eines ist jedenfalls sicher: bei einer Vermehrungsrate von 200 bis 400 Eiern, die eine Schnecke pro Jahr legt, müssen wir uns um den Fortbestand keine Sorgen machen. Hier gibt es auch Naturkraft pur…