Der Pfingstsamstag letzter Woche wird wohl in die Geschichte eingehen. Einerseits, weil ein Prinz eine Schauspielerin zur Prinzessin gemacht hat, andererseits, weil die halbe Welt diese Zeremonie mitverfolgt hat. Angeblich waren es eine Milliarde Menschen. Ganz sicher kann ich sagen, dass hier in Großbritannien niemand an diesem Ereignis vorbeikam. 100.000 und mehr sind nach Windsor gepilgert und wo immer man zur Mittagszeit unterwegs war – am Handy wurde das „I will“ verfolgt.
Außergewöhnliche Situation
Für uns Gartenreisende war es eine ganz außergewöhnliche Situation, denn der große Schaugarten der königlichen Gartenbaugesellschaft in Wisley ist normalerweise zu dieser Zeit übervoll. Am Hochzeitstag waren wir gefühlt alleine unterwegs. Und wer am Abend dann in die City pilgerte, erlebte ein Volk im Ausnahmezustand. Wohin man blickte war das Traumpaar zu sehen oder wurde jedenfalls gefeiert. „The Royal Wedding“ fand man als neue Mohnblume genauso wie – etwas ungustiös – als Meghan Markle Sausage. Man fand verkleidete Bräute und einem Extra-Karnevalstag gleich in jeder Bar die verkleideten Briten.
Dieser Tag ließ alles vergessen – Terroranschläge, Brexit, oder auch den extrem strengen Winter, der auch hier in London viele Schäden angerichtet hat. Wie hieß es schon bei Asterix: „Die spinnen, die Briten“! Aber sie spinnen so liebevoll, dass ich noch immer nicht wahrhaben will, dass sie unsere EU verlassen. Aber wer weiß – die nächste Party wird dann gefeiert, wenn sie wieder eintreten.