Gibt man diese Mulchschicht zur Seite dann findet man darunter einen lockere, feuchte und humusreiche Erde – so als ob ein Gärtner tagelang und mühevoll den Boden bearbeitet hat. Dabei waren nur die „Haustiere“ des intelligenten Faulen aktiv – die Regenwürmer: Sie lockern die Erde und produzieren Wurmhumus und damit Dünger. Genau das erreicht der Hobbygärtner auch im eigenen Garten – wenn der den Boden bedeckt, also mulcht.
Damit wird gemulcht
• Grasschnitt, Strohhäcksel, Laub (unter Hecken)
• Blätter von Beinwell und Tomaten (beim Ausgeizen fallen im Sommer große Mengen an)
• Brennnessel-Blätter sind eine besonders „gesunde“ Bodenbedeckung. Keine blühenden und Samen tragenden Brennnesseln verwenden.
• Rindenmulch ist ideal bei Bäumen, Sträuchern, unter allen Beerensträuchern, Azaleen und Rhododendren, weil sie eine saure Bodenreaktion auslösen. Nie im Gemüsegarten!
• Rindenhumus oder Rindenkompost oder das neue Mulchmaterial auf Holzfaserbasis („Toresa“). Ideal bei allen flachwurzelnden Pflanzen – auch im Gemüsegarten!
Die Unkrautbremse
Die lästigen Wurzelunkräuter, wie Giersch, Quecke und Winden sind besonders schwierig zu bekämpfen. Im Faulenzergarten wird es so gemacht: Im Bereich von Bäumen und Sträuchern, z. B. bei den Johannisbeeren kommt auf die Erde eine Lage Kompost, darauf wird ein dicker Karton gelegt, der mit Rindenmulch abgedeckt wird. Die wenigen Blätter, die noch am Randes des Kartons durch die Mulchschicht kommen, werden abgerissen. Nach einem Jahr ist der Karton verrottet und die Unkräuter fast zur Gänze vernichtet.
Bodenbedecken – womit?
Rindenmulch – besonders preisgünstig
Rindendekor ist ein praktisches Mulchmaterial – es ist relativ preisgünstig, extrem gut zu lagern und unterdrückt das Unkraut durch seinen Gerbsäure-Anteil. Aber auch die stickstoffbindende Wirkung des Mulchs verhindert das Wachstum von Pflanzen in seiner Umgebung. Daher schränkt sich die Verwendung der Rinde aber auf jene Bereich ein, wo Pflanzen stehen, die tiefe Wurzeln haben.
Verwendung: Ideales Mulchmaterial bei Hecken, Bäumen und anderen Gehölzen. Auch im Bereich von Himbeeren, Brombeeren und Heidel- und Stachelbeeren hat sich die Rinde hervorragend bewährt. Vor dem Aufbringen von Rinde sollte unbedingt Kompost und/oder ein organischer Langzeitdünger aufgestreut werden.
Rindenhumus – die kompostierte Rinde
Rindenhumus oder Rindenkompost, wie er häufig auch genannt wird ist die praktische Ergänzung zur unverrotteten Rinde. Er ist feiner in der Struktur und frei von Stoffen, die das Wachstum bremsen. Die unkrautverdrängende Wirkung ergibt sich also nur deshalb, weil das Material relativ stark auf den Boden aufgetragen wird.
Verwendung: Rindenhumus ist in allen Gartenbereichen verwendbar. Durch seinen deutlich höheren Preis sollte er aber gezielt dort verwendet werden, wo die normale Rinde nicht angewendet werden kann: Im Gemüsegarten, im Stauden- und Blumenbeet, etc. – also überall dort, wo die Pflanzen flache Wurzeln haben und durch Gerbsäure geschädigt würden.
Holzfaser – die leichte Alternative
Seit einigen Jahren sind Holzfasern („Toresa“) als Mulchmaterial erhältlich. Die Fasern werden aus Fichtenholz hergestellt und teilweise mit Konservierungsmitteln aus der Lebensmittelindustrie behandelt. Damit wird die Verrottung etwas gebremst. Die feine Faser, die mit Rindenhumus und Kompost vermischt ist, vernetzt nach dem ersten Anfeuchten und bildet ein dichtes Gewebe, das Unkrautwachstum und zu rasches Austrocknen verhindert.
Verwendung: Die Holzfasern lassen sich im gesamten Gartenbereich als Mulchmaterial einsetzen. Durch den höheren Preis beschränkt sich aber die Verwendung auf den Garten- und Blumenbereich.
Holzhäcksel – die selbstgemachte Alternative
In vielen Gärten lässt sich dieses Mulchmaterial in großen Mengen herstellen – gibt es doch genug Äste, die alljährlich entfernt werden müssen. Ein Häcksler – oft auch leihweise von einem Gartenverein – macht aus den Holzstücken das Häckselgut.
Verwendung: Holzhäcksel ist als Wegbelag hervorragend geeignet. Auch unter gut eingewurzelten Hecken und Bäumen ist dieses Mulchmaterial gut geeignet. Überall sonst bewirkt das Holz aber einen sehr starken Stickstoffabbau und damit ein deutlich gebremstes Wachstum der gemulchten Pflanzen.
Sägespäne – billig, aber problematisch
Sägespäne sind meist besonders preisgünstig erhältlich. Geachtet werden muss auf eine gute Qualität, die absolute Reinheit von Verunreinigungen garantiert. Aus Tischlereien kommen nämlich oft Sägespäne die mit Lacken, Leim oder Kunststoffen verschmutzt sind.
Verwendung: Für Sägespäne gilt – was für Holzhäcksel gesagt wurden: Nur bei tiefwurzelnden Pflanzen verwenden, denn der Stickstoffabbau im Boden ist enorm.
Rasenschnitt – das bequeme Mulchen
Rasenschnitt fällt in den meisten Gärten in solchen Mengen an, dass er am Komposthaufen zum Problem wird. Daher ist das Mulchen mit Rasenschnitt nicht nur eine ideale Entsorgungsmöglichkeit – Rasenschnitt ist auch als Mulchmaterial für alle Bereiche geeignet.
Verwendung: Rasenschnitt kann direkt so verwendet werden, wie er im Grasfangsack des Rasenmähers anfällt. Ein Antrocknen des Rasenschnitts ist nicht notwendig, sogar nachteilig, weil das Mulchmaterial dann nicht kompakt zusammentrocknet, sondern vom Wind verblasen wird. Gerade beim Rasenschnitt sollte die Mulchschicht nicht zu dick sein, denn sonst kommt es zu Fäulnis. Frisch aufgetragen sind zehn Zentimeter ideal – nach dem Antrocknen werden daraus meist um die fünf Zentimeter.
Laub – das herbstliche Mulchen
Laub fällt – vor allem in älteren Gärten mit großem Baumbestand – in solchen Mengen an, dass es kaum noch zu entsorgen ist. Ein Teil davon findet sicherlich als Mulchmaterial eine hervorragende Verwendung.
Verwendung: Unter Hecken und Bäumen bildet es genau die natürlich Atmosphäre, die die Pflanzen und auch die Tiere (siehe „“Die Arbeitssparer“) benötigen. Beachten Sie die Auswahl. Laub von Buche, Ahorn, Birke und allen Obstbäumen ist dazu geeignet. Blätter von Eiche, Nussbaum und Kastanie sind nur in geringen Mengen und da am besten gemischt mit anderem Laub als Mulch geeignet. Damit der Wind das Laub nicht verbläst mit etwas Kompost bedecken.
Steine – ein ganz anderes Beet
Kies und Steine als Mulchmaterial sind in unseren Breiten nicht so üblich. Im Süden dagegen sind sie zur Bodenbedeckung besonders beliebt. Vor allem dunkle Steine sind im Frühjahr ein Wärmespeicher und erlauben einen zeitigen Anbau. Kompliziert ist freilich die Bodenbearbeitung. Das Material darf nicht eingestochen werden, sondern muss zuvor abgerecht und dann wieder neu aufgetragen werden.
Verwendung: Überall dort, wo Beete mit südlichem Charakter angelegt wurden, ist Kies als Mulchmaterial geeignet. Alle trockenheitsliebenden Pflanzen, wie winterharte Kakteen, Dachwurz und Sedum-Polster, sind für ein solches Mulchmaterial dankbar. Meist ist es notwendig ein Unkrautvlies darunter aufzulegen um das Durchwachsen von Wildkräutern zu verhindern.